Startseite Augengesundheit Augenprobleme von A-Z

Warum sehe ich trüb?

Von Adam Debrowski; überprüft von Brian Chou, OD, FAAO, FSLS

Was ist getrübtes Sehen?

Wenn Sie getrübt sehen, erscheint alles neblig oder verschwommen. Getrübtes Sehen kann von leichtem Nebel bis hin zu einer dichten Schicht reichen, die Ihr gesamtes Sehen einschränkt. Getrübtes Sehen ist verschwommenem Sehen ähnlich, aber nicht dasselbe. Stattdessen lässt verschwommenes Sehen alles weich oder unscharf wirken.

Bei einigen Erkrankungen können getrübtes Sehen und verschwommenes Sehen gleichzeitig auftreten. Getrübtes Sehen, das plötzlich auftritt, kann ein Anzeichen für ein ernsthaftes medizinisches Problem sein. Wenn Ihnen das widerfährt, begeben Sie sich unverzüglich in medizinische Behandlung.

Ursachen für getrübtes Sehen

Getrübtes Sehen kommt nicht von allein. Zu den häufigen Ursachen gehören:

Die Katarakt – eine Eintrübung der Linse, die zu getrübtem Sehen führt. Die meisten Katarakte können mit Katarakt-Operationen behandelt werden. Diese sind heute sehr sicher und wirkungsvoll.
Hintere Kapseltrübung (PCO, Posterior Capsule Opacification) – eine Trübung der natürlichen Linsenkapsel, die das Implantat hält. Dies kann nach einer Katarakt-Operation auftreten und wird „sekundäre Katarakt“ genannt. Es handelt sich jedoch um keine Katarakt und kann in Regel leicht behandelt werden.
Altersbedingte Makuladegeneration (AMD, Age-related Macular Degeneration) – eine Beschädigung der Makula des Auges, die zu einem allmählichen Sehverlust im Zentrum des Sehens führt. Manchmal verursacht eine Makuladegeneration auch verschwommenes Sehen und verblasste Farben.
Diabetische Retinopathie – eine Beschädigung der Netzhaut, die entweder durch Typ-1 oder Typ-2-Diabetes verursacht wird. Das Sehen kann trüb erscheinen, wenn das Netzhautgewebe anschwillt. Eine Retinopathie tritt häufiger auf, wenn der Diabetes nicht richtig behandelt wird.
Fuchs-Dystrophie – diese Erkrankung verursacht, dass Zellen in der Hornhaut mit der Zeit degenerieren. Das Sehen kann neblig wirken, wenn sich die Hornhaut trübt oder anschwillt.
Mouches volantes – kleine Flecken und adrige Linien, die beim Sehen vorbei treiben. Mouches volantes verursachen meist kein vergleichbar getrübtes Sehen wie die o. g. Erkrankungen, aber große Teile können selbst getrübt oder verschwommen erscheinen.
Kontaktlinsen – aufgrund von trockenen Flecken, Brüchen und Rissen in den Linsen kann das Tragen von Kontaktlinsen zu getrübtem Sehen führen. Kontaktlinsen können zudem zu Hornhautödemen (Schwellungen) aufgrund einer schlechten Sauerstoffversorgung der Hornhaut führen. Verursacht wird dies oft durch Substanzen, die sich unter der Linse ansammeln, insbesondere bei skleralen Linsen.

Dies sind zwar die häufigsten Ursachen für getrübtes Sehen, es gibt jedoch noch viele weitere Gründe für verschwommenes oder nebliges Sehen. Viele der Erkrankungen können zum Verlust der Sehkraft oder anderen gesundheitlichen Problemen führen, wenn sie unbehandelt bleiben.

Wenn Sie mit nicht diagnostiziertem getrübten Sehen leben, vereinbaren Sie eine ausführliche Augenuntersuchung mit einem Augenarzt.

Getrübtes Sehen auf einem Auge

Getrübtes Sehen betrifft nicht immer beide Augen. Manche Menschen bemerken es nur auf einer Seite.

Wie andere Formen von verschwommenem Sehen, ist eine häufige Ursache für getrübtes Sehen auf einem Auge eine Katarakt. Sie entwickelt sich gewöhnlich in beiden Augen, aber in einem Auge braucht sie oft etwas länger.

Dann bemerken Sie vielleicht eine Trübung auf einem Auge, auf dem anderen jedoch nicht.

Makuladegeneration tritt manchmal nur in einem Auge auf. Weil das nicht betroffene Auge das Problem kompensiert sind verschwommenes Sehen und andere frühe Symptome womöglich schwerer zu identifizieren.

Getrübtes Sehen entwickelt sich in der Regel langsam und über eine lange Zeit. Dennoch ist es wichtig, so bald wie möglich mit einer Behandlung oder einem Behandlungsplan zu beginnen, um weitere Schäden zu begrenzen oder sogar ganz zu verhindern.

Wenn sich getrübtes Sehen plötzlich entwickelt, kann dies ein Anzeichen für einen medizinischen Notfall sein. Suchen Sie so schnell wie möglich einen Arzt auf.

Wie getrübtes Sehen behandelt wird

Da getrübtes Sehen meist ein Symptom einer Erkrankung ist, muss der Augenarzt erst die Ursache diagnostizieren, bevor er mit Ihnen die Behandlung besprechen kann.

Für Patienten mit einer Katarakt ist eine Operation der einzige Weg, ihr trübes Sehen zu verbessern. Brillen mit Sehstärken können in den frühen Stadien des Grauen Stars verschwommenes Sehen bessern, aber das trübe, milchige Sehen, das sich mit der Zeit entwickelt leider nicht.

Menschen mit Fuchs-Dystrophie benötigen womöglich eine individuelle Behandlung, abhängig von den Symptomen, während Patienten mit Makuladegeneration oft von einer Behandlung profitieren, die das Fortschreiten der Krankheit verlangsamt.

Eine sorgfältige Blutzuckerüberwachung und eine Veränderung des Lebensstils kann Patienten mit Diabetes helfen, die Auswirkungen der Diabetischen Retinopathie zu begrenzen.

Wann Sie zu einem Augenarzt gehen sollten

Wenn Sie auf einem oder beiden Augen getrübtes Sehen bemerken, versuchen Sie nicht, eine Selbstdiagnose zu stellen.

Augenärzte verfügen über Fachwissen und spezielle Instrumente, mit denen sie das Innere und Äußere Ihrer Augen aus nächster Nähe schmerzfrei untersuchen können. Falls der Augenarzt ein spezifisches Problem vermutet, wird er Sie an einen Spezialisten überweisen, der für die Diagnose, Behandlung und Therapie dieser Erkrankung ausgebildet ist.

Wenn zum trüben Sehen noch folgende Symptome hinzukommen, kann dies auf schwerwiegende Augenprobleme hinweisen. Dazu gehören: