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Glaskörpertrübungen: Flecken und Blitze in den Augen

Glaskörperablösung und Schwimmer im Auge

Glaskörpertrübungen (Mouche volantes) sind winzige Flecken, Punkte und netzartige Strukturen, die ziellos in Ihrem Gesichtsfeld umherschwirren. Da ist zwar lästig, kommt aber sehr häufig vor und ist in der Regel kein Grund zur Besorgnis.

Glaskörpertrübungen und Flecken treten normalerweise auf, wenn sich winzige Teilchen des gelartigen Glaskörpers im rückwärtigen inneren Bereich des Auges lösen.

Bei der Geburt und in der Kindheit hat der Glaskörper eine gelartige Konsistenz. Wenn wir altern, beginnt der Glaskörper jedoch, sich aufzulösen und zu verflüssigen und bildet ein wässriges Zentrum.

Einige ungelöste Gelpartikel schweben gelegentlich im flüssigeren Zentrum des Glaskörpers umher. Diese Partikel können viele Formen und Größen annehmen und sind das, was wir als Glaskörpertrübungen bezeichnen.

Sie bemerken vielleicht, dass diese Flecken und Glaskörpertrübungen besonders ausgeprägt sind, wenn Sie auf einen klaren oder bewölkten Himmel oder einen Computerbildschirm mit einem weißen oder hellen Hintergrund blicken. Eigentlich sind Sie nicht dazu in der Lage, winzige lose Ablagerungen in Ihrem Auge herumschweben zu sehen. Was Sie sehen, sind die Schatten dieser Glaskörpertrübungen, die auf die Netzhaut geworfen werden, wenn Licht durchs Auge dringt.

Wenn Sie versuchen, sie zu fokussieren, scheinen diese Flecken niemals still zu stehen. Die Glaskörpertrübungen und Flecken in den Augen bewegen sich, wenn Ihr Auge und das Glaskörpergel im Auge sich bewegt. Das erweckt den Eindruck, dass sie „dahintreiben“.

Wann sind Glaskörpertrübungen und Blitze in den Augen ein medizinischer Notfall?

Wenn Sie von Zeit zu Zeit einige Glaskörpertrübungen bemerken, ist das kein Grund zur Beunruhigung. Wenn Sie jedoch eine große Menge an Glaskörpertrübungen und Flecken in den Augen sehen, vor allem wenn diese von Lichtblitzen begleitet sind, sollten Sie sich umgehend medizinische Hilfe bei einem Augenarzt holen.

Das plötzliche Auftreten solcher Symptome könnte bedeuten, dass der Glaskörper sich von der Netzhaut löst – auch als posteriore Glaskörperabhebung bezeichnet.

Oder es könnte bedeuten, dass die Netzhaut selbst sich von der inneren Auskleidung im hinteren Bereich des Auges ablöst. Diese enthält Blut, Nährstoffe und Sauerstoff, was wichtig für die gesunde Funktion der Netzhaut ist. Wenn das Glaskörpergel an der empfindlichen Netzhaut zieht, könnte ein kleiner Riss oder ein Loch darin entstehen. Durch die Öffnung kann der Glaskörper gelangen und die Netzhaut weiter von der inneren Auskleidung der Rückseite des Auges wegstoßen. Das führt zu einer Netzhautablösung.

Eine abgelöste Netzhaut ist ein medizinischer Notfall, der eine sofortige Behandlung erfordert. Nur dann kann einen dauerhaften Sehverlust verhindert werden. Die Behandlung besteht aus einer Operation, die die Netzhaut wieder an der rückseitigen Oberfläche des Augapfels anbringt und so verbindet, das sie mit Blut, Sauerstoff und Nährstoffen versorgt wird.

Eine posteriore Glaskörperabhebung kommt viel häufiger vor als eine Netzhautablösung und ist oftmals kein Notfall, auch wenn Glaskörpertrübungen plötzlich auftreten.

Woher kommen Glaskörpertrübungen oder Flecken in den Augen?

Wie bereits oben erwähnt, ist eine posteriore Glaskörperabhebung eine häufige Ursache für Glaskörpertrübungen. Risse in der Netzhaut oder eine Ablösung der Netzhaut können ebenfalls zu Glaskörpertrübungen und Flecken in den Augen beitragen.

Was führt in erster Linie zu einer Glaskörperabhebung?

Wenn sich das Auge entwickelt, füllt das Glaskörpergel das Innere der Rückseite des Auges, drückt gegen die Netzhaut und haftet an deren Oberfläche an. Mit der Zeit wird der Glaskörper im Zentrum flüssiger. Das kann bisweilen bedeuten, dass der zentrale, etwas wässrigere Glaskörper das Gewicht des schwereren, mehr peripher befindlichen Glaskörpergels nicht unterstützen kann. Das periphere Glaskörpergel kollabiert dann in den zentralen, flüssigen Glaskörper, was zu einer Ablösung von der Netzhaut führt.

Schätzungsweise tritt bei mehr als der Hälfte aller Menschen im Alter von 80 Jahren eine posteriore Glaskörperabhebung auf. Glücklicherweise führt eine Glaskörperabhebung in den meisten Fällen nicht zu einem Riss in der Netzhaut oder einer Netzhautablösung.

Lichtblitze bei diesem Prozess bedeuten, dass Zug auf die Netzhaut ausgeübt wird, während es zu einer posterioren Glaskörperabhebung kommt. Sobald sich der Glaskörper tatsächlich von der Netzhaut ablöst, wird der Druck durch den Zug gemindert und die Lichtblitze sollten verschwinden.

Woher kommen Blitze in den Augen?

Gewöhnlich stimuliert das in das Auge eintretende Licht die Netzhaut. Das führt zu elektrischen Impulsen, die der Sehnerv ans Gehirn leitet. Das Gehirn interpretiert diese Impulse dann als Licht oder eine Art Bild.

Wenn die Netzhaut mechanisch stimuliert wird – durch physische Berührung oder Zug –, wird ein ähnlicher elektrischer Impuls ans Gehirn gesendet. Dieser Impuls wird dann als Blitz oder Lichtflimmern interpretiert, eine sogenannte Photopsie.

Wenn an der Netzhaut gezogen wird, sie reißt oder sie sich von der Rückseite des Auges ablöst, macht sich dies häufig durch einen Blitz oder ein Lichtflimmern bemerkbar. Je nach Ausmaß des Zuges, Risses oder der Ablösung kann diese Photopsie nur kurzzeitig oder aber so lange anhalten, bis die Netzhaut wieder repariert ist.

Eine Photopsie kann auch infolge eines Schlags auf den Kopf auftreten, wenn dieser das Glaskörpergel im Auge erschüttert. Dieses Phänomen wird gelegentlich als "Sterne vor den Augen" oder "Sternchen sehen" bezeichnet. In manchen Fällen wird Photopsie mit Migränekopfschmerz und Augenmigräne in Verbindung gebracht.

SIEHE AUCH: Was ist eine Augenmigräne?

Andere mit Glaskörpertrübungen und Blitzen assoziierte Beschwerden

Wenn eine posteriore Glaskörperabhebung mit Blutungen im Auge einhergeht (Glaskörperblutung), hat der Zug womöglich ein kleines Blutgefäß in der Netzhaut zerrissen.

Eine Glaskörperblutung erhöht die Wahrscheinlichkeit eines Risses in der Netzhaut oder einer Netzhautablösung. Der während einer posterioren Glaskörperabhebung auf die Netzhaut ausgeübte Zug kann zur Entwicklung von Beschwerden wie Makulalöchern oder -falten führen.

Eine Glaskörperabhebung, die mit Glaskörpertrübungen einhergeht, kann auch unter den folgenden Umständen auftreten:

Entzündungen im Zusammenhang mit Erkrankungen wie einer Augeninfektion können eine Verflüssigung des Glaskörpers verursachen, was zu einer posterioren Glaskörperabhebung führt.

Bei Kurzsichtigkeit kann die längliche Form des Auges auch die Wahrscheinlichkeit einer posterioren Glaskörperabhebung und eines damit einhergehenden Zugs auf die Netzhaut erhöhen. Kurzsichtige Menschen sind auch in einem jüngeren Alter einem höheren Risiko einer posterioren Glaskörperabhebung ausgesetzt.

Eine posteriore Glaskörperabhebung tritt sehr häufig nach einer Katarakt-OP und einer anschließenden YAG-Laser-Kapsulotomie auf.

Noch Monate oder sogar Jahre nach einer Katarakt-OP ist es nicht ungewöhnlich, dass die dünne Membran oder „Kapsel“, die hinter der Intraokularlinse (IOL) intakt bleibt, trübe wird. Das beeinträchtigt die Sehkraft. Diese verspätete Katarakt-OP-Komplikation wird als Nachstar bezeichnet.

Bei einer Kapsulotomie zur Behandlung eines Nachstars wird mit einem speziellen Lasertyp Energie auf die trübe Kapsel fokussiert, was ihren zentralen Bereich verdampft. So wird der Weg für das Licht auf die Netzhaut frei und die Sehkraft wiederhergestellt.

Manipulationen des Auges während einer Katarakt-OP und YAG-Laser-Kapsulotomie verursachen einen Zug, der zu einer posterioren Glaskörperabhebung führen kann.

Wie Glaskörpertrübungen beseitigt werden können

Die meisten Fälle von Glaskörpertrübungen und Flecken in den Augen sind harmlos und einfach nur lästig. Häufig verschwinden sie im Laufe der Zeit oder stören weniger. In den meisten Fällen ist keine Behandlung von Glaskörpertrübungen notwendig.

Lang anhaltende Glaskörpertrübungen können für manche Menschen jedoch sehr störend sein. Sie suchen nach einer Lösung, mit der sie die ständig in ihrem Gesichtsfeld auftauchenden Glaskörpertrübungen und Flecken loswerden können.

Die Risiken einer sogenannten Vitrektomie überwiegen allerdings in der Regel die Vorteile der Behandlung von Glaskörpertrübungen. Diese Risiken umfassen eine chirurgisch induzierte Netzhautablösung und ernsthafte Augeninfektionen. In seltenen Fällen kann eine Vitrektomie neue oder sogar mehr Glaskörpertrübungen verursachen. Aus diesen Gründen empfehlen die meisten Chirurgen keine Vitrektomie zur Behandlung von Glaskörpertrübungen und Flecken in den Augen.

Laserbehandlung von Glaskörpertrübungen

Es gibt ein relativ neues Laserverfahren namens Vitreolyse, das eine erheblich sicherere Alternative zur Behandlung von Glaskörpertrübungen ist.

Bei diesem Verfahren, wird ein Laserstrahl durch die Pupille in das Auge projiziert und auf große Glaskörpertrübungen fokussiert. Nun werden sie auseinandergebrochen und/oder verdampft, sodass sie entweder verschwinden oder weniger störend sind.

Ob Sie von einer Laser-Vitreolyse zur Beseitigung von Glaskörpertrübungen profitieren könnten, ermittelt Ihr Augenarzt anhand diverser Faktoren. Dazu gehören Ihr Alter, die Geschwindigkeit, in der sich Ihre Symptome entwickelt haben, das Aussehen Ihrer Glaskörpertrübungen und die Stelle, an der sie auftreten.

Glaskörpertrübungen bei Patienten im Alter von unter 45 Jahren können zu nah an der Netzhaut lokalisiert sein und möglicherweise nicht sicher mit einer Laser-Vitreolyse behandelt werden. Patienten mit sehr großen Glaskörpertrübungen, die sich weiter weg von der Netzhaut befinden, sind besser für das Verfahren geeignet.

Ein Ophthalmologe, der Laser-Vitreolysen durchführt, wird auch die Form und die Ränder Ihrer Glaskörpertrübungen beurteilen. Mouches volantes mit „weichen“ Rändern können oftmals erfolgreich behandelt werden. Sehr große Glaskörpertrübungen, die infolge einer posterioren Glaskörperabhebung plötzlich auftreten, können mit dem Laserverfahren oft erfolgreich behandelt werden.

Was während einer Laser-Vitreolyse geschieht

Eine Laser-Vitreolyse ist in der Regel schmerzfrei und kann in der Praxis eines Augenchirurgen durchgeführt werden. Kurz vor der Behandlung erhalten Sie anästhetische Augentropfen und es wird eine spezielle Art von Kontaktlinse im Auge platziert. Dann blickt der Chirurg durch ein medizinisches Gerät und schickt die Laserenergie zu den Glaskörpertrübungen, die behandelt werden sollen.

Während des Verfahrens kann sein, dass Sie dunkle Flecken bemerken. Dabei handelt es sich um Teile der aufgebrochenen Glaskörpertrübungen. Die Behandlung kann bis zu einer halben Stunde dauern, ist jedoch in der Regel viel kürzer.

Am Ende der Behandlung wird die Kontaktlinse entfernt, das Auge mit Kochsalzlösung ausgespült und der Chirurg gibt Ihnen entzündungshemmende Augentropfen. Ihnen können außerdem zusätzliche Augentropfen für die Verwendung zu Hause verschrieben werden.

Manchmal kann es sein, dass Sie kurz nach der Behandlung kleine dunkle Flecken sehen. Dabei handelt es sich um kleine Gasblasen, die sich meist schnell auflösen. Es besteht zudem eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass Sie unmittelbar nach der Operation etwas Unbehagen verspüren und Rötungen oder verschwommenes Sehen auftreten. Diese Nebenwirkungen sind häufig, halten Sie aber in der Regel aber nicht davon ab, Ihren Alltag sofort nach der Laser-Vitreolyse wieder aufzunehmen.

Wenn Sie sich von großen, anhaltend auftretenden Glaskörpertrübungen in den Augen gestört fühlen, fragen Sie Ihren Augenarzt, ob eine Laser-Vitreolyse eine gute Behandlungsoption für Sie sein könnte.

Denken Sie daran: Das plötzliche Auftreten einer großen Anzahl von Glaskörpertrübungen, vor allem wenn sie von Lichtblitzen oder anderen Sehstörungen begleitet sind, kann auf eine abgelöste Netzhaut oder andere ernsthafte Augenprobleme hindeuten. Wenn Sie plötzlich neue Glaskörpertrübungen bemerken, suchen Sie unverzüglich Ihren Augenarzt auf.

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