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Verschwommenes oder unscharfes Sehen: Ursachen und Behandlung

Verschwommenes Bild eines Jack Russell Terriers (bei Verlust der Sehkraft)

Verschwommenes Sehen ist ein Verlust der Sehkraft, durch den Objekte unscharf und verschwommen erscheinen.

Die Hauptgründe für verschwommenes Sehen sind die refraktiven Fehler Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit und Astigmatismus sowie Alterssichtigkeit. Verschwommenes Sehen kann aber auch ein Symptom ernsthafterer Probleme sein. Dazu gehören potenziell sehkraftgefährdende Augenkrankheiten oder eine neurologische Störung.

Verschwommenes Sehen kann beide Augen betreffen, manche Menschen sehen jedoch nur auf einem Auge verschwommen.

Eine getrübte Sicht, bei der Objekte verdeckt sind und „milchig“ erscheinen, ähnelt der verschwommenen Sicht sehr. Die getrübte Sicht ist gewöhnlich jedoch ein Symptom spezifischer Erkrankungen wie etwa der Katarakt.

Verschwommenes Sehen und getrübte Sicht können beide Symptome eines ernsthaften Augenproblems sein, besonders wenn es plötzlich auftritt.

Um zu bestimmen, ob Sie unter verschwommenem Sehen leiden und was die Ursache dafür ist, sollten Sie Ihre Augen bei einem Augenarzt oder einen Optiker untersuchen lassen.

Verschwommenes Sehen: Ursachen und Behandlung

Myopie: Zu den Symptomen von Myopie (Kurzsichtigkeit) gehören Blinzeln, eine Überlastung der Augen, Kopfschmerzen und verschwommenes Sehen eines oder beider Augen. Myopie ist der häufigste refraktive Fehler und führt dazu, dass ferne Objekte verschwommen erscheinen.

Brillen, Kontaktlinsen und refraktive Chirurgie wie LASIK oder PRK sind die gängigsten Methoden zur Korrektur von Kurzsichtigkeit.

Hyperopie: Wenn Sie unter Hyperopie (Weitsichtigkeit) leiden, sehen Sie entfernte Objekte klar, aber Ihre Augen können sich nicht richtig auf Objekte im Nahbereich konzentrieren. Dies kann zu einer ungewöhnlichen Belastung der Augen und zu Müdigkeit führen. Bei schwerer Weitsichtigkeit können auch weit entfernte Objekte verschwommen erscheinen.

Wie die Kurzsichtigkeit, so kann auch die Weitsichtigkeit mit einer Brille, Kontaktlinsen oder refraktiver Augenchirurgie korrigiert werden.

Astigmatismus: Verschwommenes Sehen auf allen Entfernungen ist häufig ein Symptom von Astigmatismus. Diese Art eines refraktiven Fehlers wird meist von einer unregelmäßig geformten Hornhaut verursacht.

Beim Astigmatismus gelangen die Lichtstrahlen nicht zu einem einzigen Brennpunkt auf der Netzhaut. Unabhängig davon, wie weit das betrachtete Objekt von Ihren Augen entfernt ist, können Sie es deshalb nur verschwommen sehen.

Wie Kurz- und Weitsichtigkeit, so kann auch Astigmatismus mit einer Brille, Kontaktlinsen oder refraktiver Chirurgie korrigiert werden.

Alterssichtigkeit: Wenn Sie über 40 Jahre alt sind und anfangen, in der Nähe verschwommen zu sehen – zum Beispiel beim Lesen einer Textnachricht, einer Speisekarte oder eines Lebensmitteletiketts – ist dies wahrscheinlich auf den Beginn von Alterssichtigkeit (Presbyopie) zurückzuführen. Dabei handelt es sich um eine normale altersbedingte Sehstörung.

Die Symptome der Presbyopie gleichen denen der Hyperopie (verschwommene Nahsicht, Überlastung der Augen beim Lesen). Bei der Alterssichtigkeit handelt es sich jedoch um den altersbedingten Verlust der Fähigkeit zur Fokussierung auf nahe Objekte, der von einer Verhärtung der Linse im Inneren des Auges verursacht wird.

Zu den gängigen Behandlungen der Presbyopie gehören Gleitsichtgläser, Mehrstärken-Kontaktlinsen, Bifokalbrillen und Lesebrillen. Es gibt auch die Möglichkeit einer Presbyopie-Operation einschließlich Hornhaut-Inlays, presbyLASIK und konduktiver Keratoplastik.

Bei allen Brillen zur Korrektur von Fehlsichtigkeiten und Alterssichtigkeit können Klarheit und Komfort durch eine entspiegelnde Beschichtung und photochrome Gläser verbessert werden. Fragen Sie Ihren Augenoptiker nach Einzelheiten.

Hier sehen Sie das klare Bild eines Jack Russell Terriers, während das verschwommene Bild Ihnen zeigt, wie eine sehr kurzsichtige Person den Hund womöglich sieht. Das unklare Bild ganz unten erscheint sowohl verschwommen als auch getrübt – genau so, wie es jemandem mit Katarakt (Grauem Star) sehen mag.

Das verschwommene Bild eines Jack-Russell-Terriers, wie es einem Kurzsichtigen erscheinen kann.

Dieser Jack-Russel-Terrier erscheint sowohl verschwommen als auch verschleiert, wie ihn ein Mensch mit Grauem Star sehen könnte.

Chronisch trockene Augen: Das Syndrom des trockenen Auges kann Ihre Augen auf zahlreiche Arten beeinträchtigen und u. a. eine verschwommene Sicht verursachen. Künstliche Tränen in Form von Augentropfen können helfen, in fortgeschritteneren Fällen sind jedoch Punktionspfropfen erfordern, damit Ihre Augen gesund bleiben und weiterhin gut sehen.

Schwangerschaft: Verschwommenes Sehen ist während der Schwangerschaft häufig und wird manchmal von Doppeltsehen (Diplopie) begleitet. Hormonelle Veränderungen können die Form und Dicke Ihrer Hornhaut verändern, wodurch Ihre Sicht verschwommen wird. Trockene Augen kommen ebenfalls oft bei schwangeren Frauen vor und können verschwommenes Sehen verursachen.

Sie sollten Sehstörungen während der Schwangerschaft dennoch immer Ihrem Augenarzt melden. Obwohl verschwommenes Sehen kein ernsthaftes Symptom sein muss, kann es in einigen Fällen ein Indikator für Schwangerschaftsdiabetes oder Bluthochdruck sein.

Augenmigräne oder Migränekopfschmerzen: Diese Beschwerden sind im Allgemeinen harmlos und vorübergehend; verschwommenes Sehen, flackerndes Licht, Halos und Zickzackmuster können eine Augenmigräne oder Migränekopfschmerzen ankündigen.

Glaskörpertrübungen in den Augen: Die Sicht kann durch vorüberziehende Flecken oder Glaskörpertrübungen, die in Ihr Sichtfeld treiben verschwommen sein. Glaskörpertrübungen treten typischerweise auf, wenn sich der gelartige Glaskörper des Auges mit zunehmendem Alter zu verflüssigen beginnt. Deshalb schweben mikroskopisch kleine Gewebestücke innerhalb des Glaskörpers frei im Auge und werfen Schatten auf die Netzhaut.

Wenn Sie plötzlich einen Schwarm von Glaskörpertrübungen sehen, könnte dies ein Zeichen für eine gerissene Netzhaut oder eine Netzhautablösung sein. Sie sollten dann umgehend einen Augenarzt aufsuchen.

Verschwommenes Sehen nach LASIK: Ihre Sicht kann unmittelbar nach einer LASIK oder einer anderen Art von refraktiver Chirurgie verschwommen oder trüb sein. Die Klarheit Ihrer Sehkraft verbessert sich in der Regel innerhalb weniger Tage, es kann jedoch länger dauern, bis sie sich vollständig stabilisiert hat.

Augentropfen und Medikamente: Bestimmte Augentropfen, insbesondere solche mit Konservierungsmitteln, können Irritationen und verschwommenes Sehen verursachen.

Einige Medikamente wie etwa Allergietabletten können ebenfalls Nebenwirkungen wie trockene Augen und verschwommenes Sehen erzeugen. Bei einer umfassenden Augenuntersuchung kann Ihr Augenarzt ermitteln, ob eines Ihrer Medikamente verschwommenes Sehen verursacht.

Zu langes Tragen von Kontaktlinsen: Wenn Sie Einwegkontaktlinsen oder eine andere Art von Kontaktlinsen länger als von Ihrem Augenarzt oder Optiker empfohlen tragen, lagern sich Proteine und andere Stoffe in Ihrem Tränenfilm auf den Linsen an. Dies kann verschwommenes Sehen verursachen und das Risiko für Augeninfektionen erhöhen.

Verschwommenes Sehen kann ein Symptom für schwerwiegende Augenprobleme sein

Wenn Sie auf einem Auge plötzlich verschwommen sehen und über 60 Jahre alt sind, ist es möglich, dass sich ein Makulaloch in der zentralen Zone Ihrer Netzhaut entwickelt hat.

Plötzliches verschwommenes Sehen kann zudem das Symptom einer Netzhautablösung, eines Augenherpes oder einer optischen Neuritis (Entzündung des Sehnervs) sein.

Bestimmte Augenbeschwerden und -krankheiten können zu einem dauerhaften Sehverlust führen. Deshalb ist es wichtig, bei plötzlich auftretender verschwommener Sicht zur Diagnose und Behandlung einen Augenarzt aufzusuchen. Zu den Erkankungen gehören

Katarakte: Änderungen der Sehkraft, wie verschwommenes Sehen oder trübe Sicht, sowie Blendung und Lichthöfe um Lichter bei Nacht, können möglicherweise Symptome von Katarakten sein. Wenn Sie unbehandelt bleiben, können sich Katarakte letztendlich verschlechtern, die Sehkraft und zur Blindheit führen. Durch eine Katarakt-Operation kann Ihre Sehkraft meist erfolgreich wiederhergestellt werden.

Glaukom: Verschwommenes Sehen oder ein Tunnelblick können Symptome für ein Glaukom sein. Ohne Behandlung setzt sich der Verlust der Sehkraft fort und führt zu dauerhafter Blindheit.

Altersbedingte Makuladegeneration: Verschwommenes Sehen und optische Verzerrungen, die gerade Linien wellig oder gebrochen erscheinen lassen, können Symptome von altersbedingter Makuladegeneration (AMD) sein. Sie ist eine Hauptursache für Blindheit bei älteren Menschen.

Diabetische Retinopathie: Wenn Sie an Diabetes leiden, kann unerklärliches verschwommenes Sehen auf den Beginn von diabetischer Retinopathie hindeuten. Dies ist eine sehkraftbedrohende Erkrankung, die die Netzhaut des Auges beschädigt.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen und andere Systemerkrankungen: Verschwommenes Sehen, oft in Verbindung mit Doppeltsehen, kann das Symptom eines gesundheitlichen Notfalls wie eines Schlaganfalls oder einer Hirnblutung sein. Zudem kann es auf Multiple Sklerose hinweisen. Wenn Sie plötzlich verschwommen oder doppelt sehen, suchen Sie umgehend einen Augenarzt auf.

Wenn Sie nur manchmal leicht verschwommen sehen, könnte dies einfach auf Müdigkeit, eine Überlastung der Augen oder übermäßige Sonneneinstrahlung hinweisen.

Plötzliche oder anhaltende Veränderungen der Sicht wie Verschwommenheit, Doppeltsehen, Tunnelblick, blinde Flecken, Lichthöfe oder Sehschwäche können jedoch Anzeichen einer schweren Augenkrankheit oder eines anderen Gesundheitsproblems sein.

IST IHRE SICHT VERSCHWOMMEN? Suchen Sie einen Augenarzt oder einen Optiker in Ihrer Nähe auf. Gemeinsam finden Sie heraus, was Ihr verschwommenes Sehen verursacht und wie es am besten behandelt werden kann.

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