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Können die COVID-19-Impfnebenwirkungen Ihre Sehkraft beeinträchtigen?

Coronavirus-Covid-19-Impfstoff

Die Angst vor Nebenwirkungen, die womöglich auch die Sehkraft beeinträchtigen, hält einige Menschen davon ab, sich gegen COVID-19 impfen zu lassen. Es gibt jedoch bisher keine Hinweise darauf, dass die Impfstoffe weitreichendere Nebenwirkungen auf die Augen haben.

Ein isolierter Fall einer augenbezogenen Nebenwirkung wurde allerdings bereits beobachtet: So hatte ein Mitarbeiter im amerikanischen Gesundheitswesen nach einer COVID-19-Spritze geschwollene Augen. Neben anderen seltenen allergischen Reaktionen wurde auch diese unerwünschte Wirkung des von Pfizer und BioNTech hergestellten Coronavirus-Impfstoffs untersucht.

Weitere Nebenwirkungen, die durch diesen Impfstoff verursacht werden, sind laut einem von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) veröffentlichten Bericht, meist leicht bis moderat.“

Wenn Nebenwirkungen bei den Teilnehmern auftraten, kam es am häufigsten zu folgenden Reaktionen:

  • Schmerzen, Schwellungen, Rötungen und weiteren Symptomen an der Injektionsstelle

  • Müdigkeit, Muskelschmerzen, Schüttelfrost, Gelenkschmerzen, Fieber und weiteren systemischen Symptomen

  • Kopfschmerzen, Übelkeit und ähnlichen Symptomen

Ein WHO-Bericht über den Moderna COVID-19-Impfstoff beschreibt ähnliche Nebenwirkungen.

Augenärzte reagieren auf COVID-19

Überall auf der Welt engagieren sich Augenärzte im Kampf gegen COVID-19. Mindestens ein Augenarzt – Dr. Jorge Arroyo vom Beth Israel Deaconess Medical Center in Boston, USA – war an der Studie zum Moderna-Impfstoff gegen COVID-19 beteiligt.

Und es war ein chinesischer Augenarzt, der im Dezember 2019 die Welt vor der Krankheit warnte, die später als COVID-19 bekannt wurde.

Augenprobleme bei Kindern mit COVID-19

Die COVID-19-Impfung wird nicht mit ernsthaften Sehproblemen in Verbindung gebracht. Bei einer Reihe von mit dem Virus infizierten Kindern haben Forscher allerdings Augenprobleme festgestellt. Eine Studie zeigte, dass fast ein Viertel der Kinder, die im Januar, Februar und März 2020 in einem chinesischen Krankenhaus wegen COVID-19 behandelt wurden, leichte Augenprobleme entwickelten.

Zu diesen Problemen gehörten Augenausfluss in Verbindung mit Bindehautentzündung (rote Augen), juckende Augen, Augenschmerzen und Augenlidschwellungen.

Um Rahmen der Studie überprüften die Forscher allerdings nur die Beschwerden von 216 Kindern.

Augenprobleme in Verbindung mit anderen Impfstoffen

Während von COVID-19-Impfstoffen bisher keine besorgniserregenden Nebenwirkungen in Bezug auf die Sehkraft bekannt wurden, werden Impfstoffe gegen diverse andere Krankheiten mit Augen- und Sehstörungen in Verbindung gebracht. Hier ein Überblick über die Beschwerden:

Impfstoff gegen saisonale Grippe

In seltenen Fällen traten bei einigen mit dem Grippeimpfstoff behandelten Patienten leichte Symptome wie Augenrötung, Augenschmerzen und verschwommenes Sehen auf.

Häufige Nebenwirkungen des Grippeimpfstoffs sind Schmerzen, Rötungen oder Schwellungen an der Einstichstelle sowie Kopfschmerzen, Fieber, Übelkeit und Muskelschmerzen.  

Impfstoff gegen Masern, Mumps und Röteln (MMR)

Eine 2008 veröffentlichte Studie weist darauf hin, dass es nach einer Masern-Röteln-Impfung als seltene Komplikation zu einer Sehnervenentzündung kommen kann. Diese Entzündung betrifft den Sehnerv, der die Signale vom Augenhintergrund zum Gehirn sendet. 

Häufige Nebenwirkungen des MMR-Impfstoffs sind Fieber, leichter Hautausschlag, geschwollene Wangen- oder Halsdrüsen und vorübergehende Gelenkschmerzen. Meist betrifft dies weibliche Jugendliche und Erwachsene. Seltene Nebenwirkungen sind kurzzeitige Krampfanfälle und eine niedrige Thrombozytenzahl. In extrem seltenen Fällen kann der MMR-Impfstoff Taubheit, öfter auftretende Krampfanfälle, Koma oder Hirnschäden verursachen. 

Impfstoffe gegen Windpocken und Gürtelrose

Eine Studie zum Impfstoff gegen das Zoster-Virus beschreibt seltene Fälle von Hornhautentzündung bei Kindern, die gegen Windpocken und Erwachsenen, die gegen Gürtelrose geimpft wurden.

Häufige Nebenwirkungen des Windpocken-Impfstoffes sind ein schmerzender Arm und leichter Ausschlag an der Injektionsstelle. Hinzu kommen vorübergehende Gelenkschmerzen und Steifheit sowie Fieber. Bei der Gürtelrose-Impfung sind häufige Nebenwirkungen ein schmerzender Arm, Rötung und Schwellung an der Injektionsstelle, Müdigkeit, Muskelschmerzen, Kopfschmerzen, Schüttelfrost, Fieber, Magenschmerzen und Übelkeit.

Masern können Augenprobleme verursachen

Laut der Amerikanischen Akademie für Augenheilkunde AAO (American Academy of Ophthalmology) verursachen Masern weltweit jedes Jahr bis zu 60.000 Fälle von Blindheit. Andere mögliche Sehprobleme im Zusammenhang mit Masern sind:

  • Rote und tränende Augen, ausgelöst durch eine Bindehautentzündung (Konjunktivitis)

  • Keratitis, eine Infektion der Hornhaut

  • Vernarbung der Hornhaut

  • Eine die Netzhaut schädigende Retinopathie, die zu einem vorübergehenden oder dauerhaften Sehverlust führen kann

  • Optikusneuritis

  • Blindheit im Kindesalter

Eine Impfung ist die beste Möglichkeit, Masern vorzubeugen und damit masernbedingte Sehstörungen zu verhindern. 

Gürtelrose-Impfung kann Sehstörungen verhindern

Die AAO empfiehlt Menschen über 50, sich gegen Gürtelrose impfen zu lassen. Damit können sie eine „extrem schmerzhafte und entstellende Komplikation“ namens Herpes zoster ophthalmicus verhindern, die auch zur Erblindung führen kann.

Wenn das Gürtelrose-Virus die Nerven des Auges infiziert, kann dies laut AAO folgende Probleme verursachen:

Das Fazit

Verschiedene Impfstoffe können – meist leichte – Nebenwirkungen auf die Sehkraft haben. Allerdings gibt es keine wissenschaftlichen Belege dafür, dass es bei COVID-19-Impfstoffen zu einer unerwünschten Wirkung auf die Augen kommt. Laut Experten überwiegen die Vorteile einer Impfung gegen COVID-19 die möglichen Risiken.

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