Augenzucken (Myokymie): Ursachen und Behandlung von Augenlidzuckungen

Augenzucken, vielmehr das Zucken eines Augenlids, ist weit verbreitet und harmlos.
Meistens hält Augenzucken nur wenige Minuten an, aber manchmal kann es auch tagelang oder länger andauern. Wenn Sie Augenzucken haben, das nicht relativ schnell wieder verschwindet, gehen Sie zu einem Augenarzt.
Der medizinische Begriff für Augenzucken ist Myokymie.
Wenn bei Ihnen Augenzucken auftritt, das nicht weggeht, könnte dies ein Hinweis auf eine ernsthafte neurologische Erkrankung des Augenlids sein. Dazu gehören Blepharospasmus oder hemifaziale Spasmen. Diese relativ seltenen Beschwerden sind offensichtlicher und schwerer als gewöhnliches Augenzucken und sollten sofort von einem Augenarzt beurteilt werden.
Was verursacht Augenzucken?
Zu den Auslösern für Augenzucken gehören
Stress
Müdigkeit
Belastung der Augen
Koffein
Alkohol
Trockene Augen
Ernährungsprobleme
Allergien
Wenn Sie häufig uner Augenzucken leiden, sehen Sie sich diese Liste genau an und notieren Sie, welcher dieser möglichen Auslöser auf Sie zutreffen könnte. Manchmal können geringfügige Änderungen Ihrer Ernährung und Ihres Lebensstils das Auftreten von Augenzucken deutlich verringern oder dazu beitragen, dass ein Zucken des Augenlids wieder veschwindet.
Ursachen für Augenzucken
1. Stress
Stress ist wahrscheinlich die häufigste Ursache für Augenzucken. Yoga, Atemübungen, Zeit mit Freunden oder Haustieren zu verbringen und mehr Freizeit in den Alltag zu integrieren, sind Möglichkeiten, Stress abzubauen.
2. Müdigkeit
Schlafmangel, entweder durch Stress oder aus einem anderen Grund, kann Augenzucken auslösen. Es kann hilfreich sein, den Schlaf nachzuholen und einen festen Schlafplan zu haben.
3. Überlastung der Augen
Die Überlastung der Augen – insbesondere digitaler Augenstress durch die Überbeanspruchung an Computern, Tablets und Smartphones – ist ebenfalls eine häufige Ursache für Augenlidzucken.
Befolgen Sie die „20-20-20-Regel“, wenn Sie digitale Geräte verwenden: Schauen Sie alle 20 Minuten von Ihrem Bildschirm weg und fokussieren Sie Ihre Augen 20 Sekunden oder länger auf ein mindestens 20 Fuß (6 Meter) entferntes Objekt. Dies reduziert die Müdigkeit, die möglicherweise Augenzucken verursacht.
Fragen Sie außerdem Ihren Optiker nach Computerbrillen, die die digitale Belastung Ihrer Augen verringern.
4. Koffein
Zu viel Koffein kann Augenzucken auslösen. Versuchen Sie eine oder zwei Wochen lang, Kaffee, Tee und Erfrischungsgetränke zu reduzieren. Oder wechseln Sie zu entkoffeinierten Varianten und schauen Sie, ob Ihr Augenzucken verschwindet.
5. Alkohol
Wenn Sie nach dem Trinken von Bier, Wein oder Spirituosen Augenzucken verspüren, versuchen Sie, sich eine Weile zurückzuhalten. Alkoholkonsum kann Augenlider zucken lassen.
6. Trockene Augen
Viele Erwachsene leiden unter trockenen Augen, besonders ab 50 Jahren. Trockene Augen treten zudem sehr häufig bei Menschen auf, die Computer benutzen, bestimmte Medikamente nehmen – insbesondere Antihistaminika und bestimmte Antidepressiva –, Kontaktlinsen tragen und Koffein und/oder Alkohol konsumieren.
Wenn Sie zuckende Augenlider haben und sich Ihre Augen kiesig oder trocken anfühlen, wenden Sie sich an Ihren Augenarzt oder Optiker und lassen Sie Ihre trockenen Augen beurteilen. Die Wiederherstellung der Feuchtigkeit auf der Augenoberfläche kann das Augenzucken stoppen und es künftig vermindern.
7. Schlechte Ernährung
Einige Berichte deuten darauf hin, dass ein Mangel an Nährstoffen wie Magnesium Krämpfe im Augenlid auslösen kann. Obwohl die Untersuchungen noch nicht abgeschlossen sind, könnte dies auf eine weitere mögliche Ursache für Augenzucken hinweisen.
Wenn Sie besorgt sind, dass Ihre Ernährung nicht alle Nährstoffe liefert, die Sie für eine gesunde Sehkraft benötigen, besprechen Sie dies mit Ihrem Augenarzt, bevor Sie Nahrungsergänzungsmittel kaufen.
8. Allergien
Menschen mit Augenallergien können juckende, geschwollene und tränende Augen haben. Beim Reiben der Augen wird Histamin in das Gewebe des Augenlids und den Tränenfilm freigesetzt, was zu Augenzucken führen kann.
Manchmal können freiverkäufliche Augentropfen zur Linderung von Allergiesymptomen beitragen. Antihistaminika in diesen Tropfen können jedoch trockene Augen verursachen. Bei Allergiesymptomen und Augenzucken sollten Sie am besten Ihren Augenarzt konsultieren, um sicherzustellen, dass Sie das Richtige für Ihre Augen tun.
Eine weitere Möglichkeit, das Augenzucken zu stoppen: Botox
In seltenen Fällen geht das Augenzucken einfach nicht weg, obwohl alle oben genannten Tipps befolgt wurden.
Anhaltendes Zucken der Augenlider kann mit Botox-Injektionen behandelt werden, um die unwillkürlichen Muskelkontraktionen im Augenlid zu stoppen.
Wann sollten Sie zu einem Augenarzt gehen?
Gehen Sie sofort zu einem Augenarzt, wenn Sie anhaltendes Augenzucken, plötzliche Veränderungen im Aussehen oder der Bewegung einer Gesichthälfte einschließlich der Augenlider feststellen oder wenn beide Augenlider so fest zusammengedrückt werden, dass es unmöglich ist, die Augen zu öffnen. Dies können Anzeichen für ernsthafte Beschwerden sein.
Seite veröffentlicht in Dienstag, 1. September 2020