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Diabetes und Sehvermögen: Symptome, Behandlungen und Augenuntersuchungen

ältere frau, die handy betrachtet

Wenn Sie an Diabetes leiden, könnten Augenuntersuchungen Ihre Sehkraft retten.

Deshalb raten die Academy of Ophthalmology und die American Diabetes Association allen Menschen über 65 Jahren zu jährlichen Augenuntersuchungen. „Wir empfehlen jährliche Untersuchungen, wenn Sie bereits Diabetes haben oder wenn in Ihrer Familiengeschichte Diabetes vorkommt“, sagt Dr. Rishi Singh, Augenarzt am Cleveland Clinic Cole Eye Institute.

Diabetes Typ-2 betrifft derzeit mehr als 30,3 Millionen Amerikaner, darunter ein Viertel der über 65-jährigen, berichten die U.S. Centers for Disease Control and Prevention.

Ein Viertel der Diabetikier weiß nichts von seiner Erkranung – und somit auch nicht, dass ein Verlust der Sehkraft droht.

Wodurch kann Diabetes die Sehkraft verschlechtern?

Die Zerstörung von Augen, Nerven, Organen und Gliedmaßen durch Diabetes ist darauf zurückzuführen, dass der Körper das von der Bauchspeicheldrüse ausgeschüttete Hormon Insulin nicht mehr herstellen oder effektiv nutzen kann.

Sie können sich Insulin und die Bauchspeicheldrüse, die es ausschüttet, als Ihr internes Lieferteam vorstellen: Sie verarbeiten und transportieren Blutzucker aus Ihrer Nahrung in Ihre Körperzellen.

Wenn Ihr innerer Versanddienst reibungslos funktioniert, dient Blutzucker als Hauptenergiequelle. Wenn Sie jedoch zu viele Pakete erhalten, also einen Überschuss an Blutzucker haben oder ein Arbeiter träge ist und streikt – die Bauchspeicheldrüse – bleibt Glukose in Ihrem Blutkreislauf und erreicht Ihre Blutzellen nicht.

Dieser Prozess kann den Verlust der Sehkraft auslösen und damit letztendlich Blindheit.

„Je früher Diabetes bei Ihnen diagnostiziert wird, desto besser wird Ihr Sehvermögen bleiben“, sagt Dr. Singh. „Das Ziel ist, Veränderungen zu entdecken, bevor der Schaden irreversibel ist“.

Diabetes ist eine Krankheit, die kleine Blutgefäße betrifft. Überschüssiger Blutzucker beschädigt die kleinsten Blutgefäße des Körpers und beeinträchtigt den Blutfluss, der die Kapillaren des Gewebes versorgt. Dies lässt die Blutgefäße undicht werden, führt zu Schwellungen und weiteren schlimmen Komplikationen.

So kann etwa Flüssigkeit austreten und Form und Größe der Augenlinse verändern, was Katarakte verursacht. Flüssigkeit kann auch die Netzhaut beschädigen – die Rückseite des Auges – wo die Bilder entstehen.

Außerdem kann Diabetes zu Blutungen und Ödemen (überschüssiger Flüssigkeit) in der Netzhaut führen, was ernste Auswirkungen auf die Sehkraft hat.

Diabetesbedingte Sehstörungen

"Wenn jemand 20 Jahre lang einen schlecht behandelten Diabetes hat, steigt sein Risiko, dass seine Netzhaut durch den Diabetes geschädigt wird (Diabetische Retinopathie) auf 90 Prozent", sagt Dr. Gareth Lema, MD., PhD., ein Netzhautchirurg an der New York Eye and Ear Infirmary of Mount Sinai in Manhattan.

Diabetische Retinopathie ist die vierthäufigste Ursache für Erblindung weltweit.

„Sowohl Blutungen als auch eine Netzhautablösung erfordern eine Operation, aber selbst dann kann ein schwerwiegender Verlust der Sehkraft möglicherweise dauerhaft sein“, erläutert Dr. Lema.

Schwellungen in der Netzhaut namens Makulaödem können in jedem Stadium eines Diabetes auftreten. „Das ist die Hauptursache für den Verlust der Sehkraft nach Diabetes“, so Dr. Singh.

Verengte Kapillaren fördern zudem Grünen Star, eine Augenerkrankung, die den Sehnerv schädigt.

Die Bedeutung von Augenuntersuchungen für Diabetiker

„Die Mehrheit von Patienten mit Diabetes hat keine Sehprobleme. Manchmal sehen sie jedoch verschwommen oder wellig oder haben blinde Flecken, ohne zu wissen, dass dies ernsthafte Symptome sind“, sagt Dr. Singh. „Augenuntersuchungen können helfen, Erkrankungen früh zu erkennen, bevor sie einen langfristigen, irreversiblen Verlust an Sehkraft verursachen – oder sogar Blindheit.“

Sehtests allein sind jedoch nicht ausreichend, es ist eine umfassende Augenuntersuchung beim Arzt erforderlich. Dabei werden die Pupillen mit Tropfen erweitert, sodass der Augenarzt eine gründliche Netzhautuntersuchung durchführen kann.

„Die Tropfen öffnen die Pupille, was entscheidend ist“, erklärt Dr. Singh. „Deshalb ist es äußerst wichtig, dass Ihre Augen von einem Optometristen oder Augenarzt geweitet werden“.

Die Behandlung diabetesbedingter Sehstörungen

In den mittleren Stadien diabetischer Augenerkrankung können Laseroperationen und medikamentöse Injektionen in die Augen dabei helfen, das Anschwellen der Netzhaut und das Wachstum abnormaler Blutgefäße, die sogenannte Neovaskularisation zu verindern, führt Dr. Lema aus.

Die Injektionen verbessern die Sehkraft bei einem Drittel der Patienten und stabilisieren bei neun von zehn von ihnen die Kapillaren, berichtet die American Academy of Ophthalmology.

Ein A1C-Bluttest kann zeigen, wie gut Ihr Blutzucker behandelt wird. Dazu misst er die Menge an Zucker, die an den Hämoglobinmolekülen in Ihren Zellen haftet.

Diabetes und allgemeine Gesundheit

Ein unkontrollierter oder schlecht eingestellerter Diabetes schädigt nicht nur Ihre Augen, sondern auch Ihr Herz, Ihre Nerven, Nieren und Füße. Er kann zu Herzerkrankungen, Schlaganfall, Nierenversagen, einer Amputation der unteren Gliedmaßen, Neuropathien und schmerzhaften Nervenerkrankungen führen.

„Diabetiker müssen ihren Blutzucker behandeln und sich darüber bewusst werden, welche Funktionen ihr Körper automatisch ausführt“, sagt Lema.

Hausärzte und Endokrinologen können Ihnen somit dabei helfen, nicht nur Ihr Sehvermögen, sondern auch Ihre allgemeine Gesundheit zu bewahren.

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