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Was gehört zu einer Augenuntersuchung zur Anpassung von Kontaktlinsen?

Frau bei einer Augenuntersuchung

Eine Kontaktlinsenanpassung umfasst andere Tests und Messungen als die Standard-Augenuntersuchungen zur Anpassung einer Brille.

Wenn Sie also an Kontaktlinsen interessiert sind oder wenn Sie bereits Kontaktlinsen tragen und Ihre Werte  überprüfen lassen möchten – sollten Sie dies bei der Vereinbarung eines Untersuchungstermins unbedingt angeben.

So stellen Sie sicher, dass sich der Augenarzt oder Optiker genug Zeit nimmt, um alle notwenigen Untersuchen für eine korrekte Kontaktlinsenanpassung oder eine Aktualisierung durchzuführen.

Was erwartet Sie bei einer Kontaktlinsenanpassung?

Während Ihrer Augenuntersuchung zur Anpassung von Kontaktlinsen wird Ihre Sehschärfe mithilfe einer Sehprobentafel getestet. Die Experten überprüfen den Gesundheitszustand Ihrer Augen und ermitteln, ob Sie mögliche Refraktionsfehler mit einer Brille korrigieren sollten.

Zudem wird Ihr Arzt oder Optiker zusätzliche Daten ermitteln, die für die Anpassung von Kontaktlinsen oder deren Aktualisierung benötigt werden.

Womöglich stellt er Ihnen allgemeine Fragen zu Ihrem Lebensstil und Ihren Präferenzen in Bezug auf Kontaktlinsen, so etwa, ob Sie Ihre Augenfarbe mit farbigen Kontaktlinsen ändern möchten, ob Sie sich für Einweg-Tageslinsen oder das Tragen über Nacht interessieren.

Eine weitere Möglichkeit sind harte sauerstoffdurchlässige Kontaktlinsen (RGP oder GP), die meist eine schärfere Sicht als weiche Linsen bieten.

Außerdem fragt Sie der Experte womöglich, ob Sie altersbedingte Sehprobleme korrigieren möchten. Nach dem 40. Lebensjahr beginnt bei den meisten Menschen die sogenantne Alterssichtigkeit (Presbyopie). In der Folge lässt sich Kleingedrucktes schlechter lesen und auch die Konzentration auf Objekte in der Nähe ist erschwert.

Um Alterssichtigkeit zu korrigieren, wird Ihnen der Arzt oder Optiker multifokale oder bifokale Kontaktlinsen anbieten. Eine weitere Option sind Monofokallinsen,spezielle Linsen, die ein Augen für das Sehen in der Ferne und eines für das Sehen in der Nähe korrigieren.

Messungen während einer Kontaktlinsenanpassung

Ebenso, wie eine Schuhgröße nicht allen Menschen passt, so gibt es auch nicht nur eine Kontaktlinsengröße für alle.

Wenn die Wölbung einer Kontaktlinse zu flach oder zu stark für die Form Ihres Auges ist, kann dies zu Beschwerden oder sogar zu Schäden am Auge führen.

Die folgenden Tests werden bei einer Augenuntersuchung für die Anpassung von Kontaktlinsen durchgeführt. Damit wird gewährleistet, dass Sie mit Kontaktlinsen klar, komfortabel und sicher sehen.

Vermessung der Hornhaut

Mit dem Keratometer wird die klare Vorderfläche Ihres Auges, die sogenannte (Hornhaut) vermessen.

Das Instrument analysiert die Lichtreflexionen auf Ihrer Hornhaut und bestimmt die Wölbung der Augenoberfläche. Diese Messungen helfen Ihrem Augenarzt oder Optiker passend gewölbte Kontaktlinsen in der richtigen Größe auszuwählen.

Da das Keratometer nur einen kleinen, begrenzten Abschnitt der Hornhaut misst, können zusätzliche computergestützte Messungen mit dem sogenannten Hornhauttopographen durchgeführt werden.

Dieses automatisierte Gerät liefert äußerst präzise Details zur Oberflächeneigenschaft der gesamten Hornhaut. Dazu misst es, wie Ihr Auge das Licht reflektiert.

Manchmal werden Messungen der Hornhauttopographie mit Wellenfrontmessungen kombiniert. Diese liefern noch individuellere Daten zur Form Ihrer Hornhaut. Sie identifizieren selbst winzige Unvollkommenheiten, sogenannte Aberrationen höherer Ordnung.Dank der kombinierten Messungen kann Ihr Arzt oder Optiker die ideale Kontaktlinse bestimmen, die Ihnen das schärfste Sehvermögen bietet.

Wenn Sie eine Hornhautverkrümmung haben benötigen Sie womöglich speziell geformte Linsen, sogenannte torische Kontaktlinsen oder Sie erhalten GP-Kontaktlinsen.

Pupillen- und Irismessung

Auch die Größe Ihrer Pupillen kann während einer Kontaktlinsenanpassung gemessen werden.

Dazu hält Ihnen der Experte ein spezielles Lineal an die Augen und vergleicht die Größe Ihrer Pupillen mit Abbildungen verschieden großer Pupillen auf dem Lineal.

Darüber hinaus gibt es automatisierte Instrumente zur Messung der Pupillengröße. Diese Instrumente sind zu äußerst präzisen Messungen fähig. Einige messen den horizontalen und vertikalen Durchmesser Ihrer Pupille simultan.

Um den Durchmesser des farbigen Teils Ihres Auges (Iris) zu messen, werden vergleichbare Techniken verwendet.

Die Pupillen- und Irismessung unterstützt Ihren Arzt oder Optiker bei der Auswahl von Kontaktlinsen in einer für Sie geeigneten Größe. Schließlich sollen sie nicht nur gut passen, sondern auch gut in Ihren Augen aussehen – insbesondere, wenn es um Farbkontaktlinsen geht.

Untersuchung des Tränenfilms

Die Anpassung von Kontaktlinsen kann eine Untersuchung des Tränenfilms beinhalten.

Dafür kommen einige oder mehre Techniken zum Einsatz, die sicherstellen, dass Ihre Augen genügend Tränen für ein komfortables und sicheres Tragen von Kontaktlinsen produzieren und dass Sie keine ungewöhnlich trockene Augen haben.

Wenn Sie an einer schweren Form von trockenen Augen leiden, müssen Sie das Tragen von Kontaktlinsen womöglich einstränken oder ganz aufgeben. Wenn Ihnen das Tragen von Kontaktlinsen  nur wegen von leichter Trockenheit Beschwerden bereitet, können Sie auf speziellen Linsen für trockene Augen zurückgreifen.

Bewertung von Augenoberfläche und Sitz der Kontaktlinse

Der Gesundheitszustand Ihrer Hornhaut wird mit einem Biomikroskop (auch Spaltlampe genannt) beurteilt. Dieses Instrument liefert eine stark vergrößerte Ansicht der Hornhaut und anderer Strukturen im vorderen Teil des Auges. So kann Ihr Augenarzt oder Optiker ermitteln, ob Sie Kontaktlinsen bedenkenlos tragen können oder – falls Sie bereits Kontaktlinsen tragen – ob die Linsen Ihren Augen schaden.

Mit der Spaltlampe wird zudem anhand einer Testkontaktlinse überprüft, ob der Sitz stimmt. Der anpassende Experte beobachtet dazu Ausrichtung und Bewegung der Linse, während sie auf der Oberfläche Ihres Auges aufliegt.

Testlinsen müssen Sie in der Regel einige Minuten tragen, damit das anfängliche Tränen des Auges aufhört und die Linsen stabil sitzen. Nun kann die Passform der Linsen richtig beurteilt werden.

Bei Folgebesuchen kann ein spezieller Farbstoff auf der Oberfläche Ihrer Augen zum Einsatz kommen. So wird überprüft, ob die Kontaktlinsen Ihre Hornhaut reizen oder trockene Augen verursachen.

Nach der Kontaktlinsenanpassung wird Ihr Arzt oder Optiker mehrere Kontrolltermine mit Ihnen vereinbaren. Hier wird er überprüfen, ob Ihre Linsen weiterhin gut passen und ob Sie mit ihnen klar, komfortabel und sicher sehen. In der Regel wird der Experte Ihnen erst dann die entsprechenden Kontaktlinsen empfehlen. .

Dazu erhalten Sie meist einen Pass mit Informationen zu Ihren Kontaktlinsen. Diese umfassen unter anderem

  • ggf. den Namen des Herstellers

  • die sogenannte Basiskurve oder BC zum Grad der Wölbung

  • den Durchmesser der Linsen, DIA

  • ggf. den Ausstauschzyklus je nach Linsenart

Zudem können Anweisungen auf dem Kontaktlinsenpass stehen, z. B. „Nicht über Nacht tragen“ oder „alle zwei Wochen ersetzen“.

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