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Wie lange dauert es, bis ein Gerstenkorn wieder abklingt?

Wie lange braucht ein Gerstenkorn, um zu heilen?

Ein Gerstenkorn dauert normalerweise etwa eine Woche, von seiner Entstehung bis zur vollständigen Heilung. Hartnäckige Fälle können bis zu zwei Wochen dauern. Das Gerstenkorn entwickelt sich im Laufe von ein paar Tagen, wobei sich um den dritten Tag herum eine pickelartige Läsion bildet. Ein paar Tage später sollte die Läsion von selbst abfließen und schnell heilen.

Lider haben viele Talgdrüsen, die helfen, die Augen zu befeuchten und zu schützen. Wenn eine dieser Drüsen verstopft ist, können Bakterien darin eingeschlossen werden und zu einer Infektion führen. Daraus entsteht ein Gerstenkorn (Hordeolum).

Hordeola bilden sich am häufigsten an der Basis einer Wimper, aber sie können auch im Lid entstehen. Meist sind sie schmerzhaft und entwickeln sich zu kleinen, roten, abszedierenden Beulen, bevor sie sich auflösen.

So verlockend es auch sein mag, Sie sollten ein Hordeolum niemals quetschen oder aufstechen. Denn das wird nicht dazu führen, dass es früher verschwindet – stattdessen wird es wahrscheinlich noch schlimmer werden. Wenn Sie ein Gerstenkorn drücken oder platzen lassen, werden Bakterien ins Auge freigesetzt und können zu einer ernsteren Augeninfektion führen.

Wie lange brauchen Gerstenkörner, um zu heilen?

Hordeola können von drei Tagen bis zu zwei Wochen anhalten, heilen aber in der Regel in etwa sieben Tagen ab. Dieser Zeitrahmen wird von Person zu Person leicht variieren. Der Heilungszeitraum hängt von mehreren Faktoren ab, dazu zählen Hygiene, Gewohnheiten, Grunderkrankungen und die Behandlung.

Wie lange hält ein Gerstenkorn ohne Behandlung an?

Die typische Dauer eines Hordeolums – etwa sieben Tage – ist mit oder ohne Behandlung ungefähr gleich. Wenn Sie sich zu Hause jedoch richtig darum kümmern oder sich medizinisch behandeln lassen, können Sie ein längeres Anhalten oder eine Verschlimmerung vermeiden.

Um ein Gerstenkorn so schnell wie möglich zu heilen, ist es wichtig, das Lid sauber zu halten und es ansonsten nicht zu berühren. Warme Kompressen können ebenfalls dazu beitragen, die Heilungszeit auf ein Minimum zu reduzieren. Legen Sie dazu drei- oder viermal täglich etwa 10 Minuten lang eine warme Kompresse auf das betroffene Auge, um der verstopften Drüse zu helfen, sich zu lösen.

Dazu können Sie ein sauberes, in warmes Wasser getauchtes Handtuch verwenden oder Kalt-Warm-Kompressen, die es in Drogerien oder Apotheken zu kaufen gibt. Solche wiederverwendbaren Kompressen halten die Wärme etwas länger.

Wie lange hält ein Gerstenkorn bei Einnahme eines Antibiotikums an?

Die meisten Hordeola entleeren sich und heilen auf natürliche Weise innerhalb etwa einer Woche – auch ohne Antibiotika.

Topische Antibiotika können helfen, die Ausbreitung der Infektion zu verhindern, aber sie werden die Heilung nicht beschleunigen. Orale Antibiotika können bei der Heilung wirksamer sein, doch die meisten Fälle heilen auch ohne Medikamente etwa gleich schnell aus.

Aus diesem Grund behalten sich die meisten Ärzte eine orale Antibiotikabehandlung für innere Hordeola oder schwere Fälle vor. Wenn die Infektion schwerwiegend ist, sich auf andere Bereiche ausbreitet oder sich zu einer periorbitalen Zellulitis entwickelt hat, ist eine Behandlung mit Antibiotika erforderlich. Darüber hinaus kann der Arzt auch dann Antibiotika zur Behandlung eines Gerstenkorns verschreiben, wenn es nicht von selbst verschwindet (chronisches Gerstenkorn) oder bei wiederkehrenden Fällen.

Geht ein Gerstenkorn von alleine weg?

Bei richtiger Pflege lösen sich Gerstenkörner meist ohne Komplikationen von selbst. Die meisten Menschen sehen innerhalb weniger Tage eine Besserung und sind innerhalb von ein oder zwei Wochen vollständig geheilt.

Wenn in der ersten Woche keine Besserung eintritt, vereinbaren Sie einen Termin mit einem Augenarzt. Er kann ermitteln, ob womöglich eine Erkrankung für das Gerstenkorn verantwortlich ist und diese passend behandeln. Je nach Ursache und Schweregrad kann er Ihnen auch Antibiotika, eine chirurgische Drainage oder eine Steroidinjektion verordnen.

Zeiträume der Heilung

Die genauen Entstehungs- und Heilungsstadien von Gerstenkörnern können bei jedem Patienten anders sein. Doch meist ähneln sich diese Zeiträume, was die Behandlung einfacher macht: 

  • In den ersten ein bis zwei Tagen kann es zu Druckempfindlichkeit und Schwellungen der Lider ohne sichtbare Beule kommen.

  • Eine kleine rote Beule – oft mit einer Pustel oder einem Abszess – bildet sich dann meist um die Tage zwei bis vier im Wimpernkranz.

  • Die Pustel spitzt sich nun zu und entleert sich von selbst, meist um die Tage vier bis sechs.

  • Sobald sich die Pustel öffnet und abfließt, sollte die Heilung ziemlich schnell erfolgen.

  • In der Regel ist das Lid am siebten oder achten Tag vollständig verheilt.

Wenn die Beule nie eine Pustel bildet und näher an der Mitte des Lids liegt, handelt es sich wahrscheinlich eher um ein Chalazion. Chalazia ähneln Hordeola, sie können jedoch Monate bleiben und sind meist nicht infiziert. 

Wiederkehrende Gerstenkörner

Hordeola sind sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen verbreitet, manche Menschen sind allerdings anfälliger. Gelegentlich deuten häufige Gerstenkörner sogar auf gesundheitliche Risikofaktoren hin.

Wenn Sie häufig Gerstenkörner haben, kann dies auf eine Erkrankung zurückzuführen sein. Außerdem kann es auf bestimmte persönliche Hygiene-Gewohnheiten hinweisen. Manche Menschen sind zudem aufgrund der Zusammensetzung des Talgs in ihren Drüsen und der Bakterien auf ihrer Haut anfälliger für Gerstenkörner.

Ursachen wiederkehrender Gerstenkörner bei Erwachsenen

Eine der häufigsten Ursachen für häufige Gerstenkörner bei Erwachsenen ist eine Erkrankung namens Blepharitis. Dies ist eine Entzündung der Augenlider, die Rötungen, Brennen, Verkrustungen und Abplatzungen entlang des Wimpernkranzes verursacht.

Eine chronische oder unbehandelte Blepharitis führt schließlich zu verstopften Talgdrüsen, die wiederum zu Gerstenkörnern führen können. Das Syndrom des trockenen Auges, Dermatitis, Rosazea, Demodex-Milben und die Dysfunktion der Meibom-Drüsen können ebenfalls wiederkehrende Gerstenkörner verursachen.

Ein hoher Cholesterinspiegel ist ein weiteres Problem, das zu häufigen Hordeola führen kann. Denn dann wird der Talg des Körpers dickerflüssiger und kann die Drüsen der Lider leichter und häufiger verstopfen.

Erkrankungen, die das Immunsystem einer Person schwächen, können ebenfalls eine Ursache für wiederkehrende Gerstenkörner sein. Tatsächlich sind solche Hordeola oft das erste Anzeichen dafür, dass eine Person Diabetes hat.

Auch die persönliche Hygiene kann ein Faktor für wiederkehrende Hordeola sein. Wenn Sie das Waschen des Gesichts vor dem Schlafengehen vernachlässigen, werden Schmutz und Bakterien über Nacht tiefer in die Haut eindringen. Ungewaschene Hände übertragen zudem alle Arten von Bakterien in die Augen – so auch Bakterien von Ihrem eigenen Gesicht und Körper. Auch das kann zu wiederholten Infektionen führen.

Schließlich kann jede Infektion erneut auftreten, wenn eine Antibiotikabehandlung nicht richtig durchgeführt wird. Das gilt auch für Hordeola. Wenn Ihr Arzt ein Antibiotikum zur Behandlung Ihrer wiederkehrenden Gerstenkörner verschreibt, ist es wichtig, dass Sie es genau nach Anweisung einnehmen.

Wie man verhindert, dass Gerstenkörner wiederkommen

Die beste Vorbeugung gegen wiederholte Infektionen besteht darin, die Lider sauber und frei von Reizstoffen zu halten:

  • Waschen Sie Ihre Hände vor und nach dem Berühren Ihrer Augen – jedes Mal.

  • Verwenden Sie einen sanften Reiniger, um Ihr Gesicht und Ihre Lider vor dem Schlafengehen und vor dem Auftragen von Kosmetika zu waschen.

  • Werfen Sie alle Kosmetika weg, die älter als drei Monate sind und vermeiden Sie Augen-Make-up, wenn Sie eine akute Infektion haben.

  • Vermeiden Sie es, mit Kontaktlinsen zu schlafen und reinigen Sie sie gründlich mit frischer Kontaktlinsenlösung.

Darüber hinaus ist es sehr wichtig sicherzustellen, dass alle ursächlichen Gesundheitsprobleme ermittelt und gut behandelt werden. Wenn Sie Augen und Hände bereits sauber halten und keine Besserung eintritt, suchen Sie Ihren Augenarzt auf. Er kann ermitteln, was das Problem hinter Ihren Gerstenkörnern ist.

Wie behandelt man wiederkehrende Gerstenkörner?

Wenn Sie häufig Gerstenkörner haben – ganz gleich, ob sie jedes Mal an denselben oder an verschiedenen Stellen auftreten –, vereinbaren Sie einen Termin mit Ihrem Augenarzt. Er kann Ihnen eine topische Salbe empfehlen oder ein orales Antibiotikum verschreiben.

Ein Augenarzt kann zudem Erkrankungen diagnostizieren und behandeln, die hinter den wiederholten Infektionen stehen können. Blepharitis, Demodex-Milben, Meibom-Drüsen-Dysfunktion und das Syndrom des trockenen Auges, aber auch das Tragen von Kontaktlinsen sind oft mit Hordeola verbunden. Ihr Arzt wird Ihnen die beste Behandlung dafür empfehlen.

Wenn ein hoher Cholesterinspiegel oder Diabetes Ihre Lider beeinträchtigt, sollten Sie einen spezialisierten Arzt zu Rate ziehen. Zwar kann der Augenarzt diese Beschwerden nicht behandeln, er kann sie während einer umfassenden Augenuntersuchung jedoch erkennen. Anschließend wird er Sie an einen Spezialisten überweisen.

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