Symptome einer Bindehautentzündung je nach Variante

Die Symptome von rosa Augen

Rosarote Augen sind das Hauptanzeichen einer Bindehautentzündung (auch als Konjunktivitis bezeichnet). Weitere Anzeichen und Symptome können je nach Typ etwas variieren – es kommt also darauf an, ob sie viral, bakteriell oder allergisch ist oder durch einen Reizstoff verursacht wurde. Zu den primären Anzeichen und Symptomen gehören:

• Rosarote oder rote Augen

• Ausfluss aus den Augen

• Übermäßiges Augentränen

• Kleine rosafarbene oder weißliche Beulen an den inneren Augenlidern

• Schwellungen des Lids

• Fremdkörpergefühl

• Brennende oder stechende Augen

• Juckende Augen

• Leichte Augenschmerzen

• Lichtempfindlichkeit

Symptome nach Typ der Konjunktivitis

Jede Form von Bindehautentzündung weist leicht unterschiedliche Anzeichen und Symptome auf, da jeweils etwas anderes ursächlich ist. So kann eine durch ein Virus verursachte Bindehautentzündung etwas anders aussehen und sich anders anfühlen als eine durch eine bakterielle Infektion ausgelöste Erkrankung.

Ohne Augenuntersuchung durch einen Arzt ist es jedoch fast unmöglich, zu unterscheiden, an welcher Form man leidet. Die leichten Unterschiede bei den Symptomen sind nicht immer klar oder mit bloßem Auge ersichtlich.

Anzeichen und Symptome sind bei Erwachsenen, Kindern und Babys meist ungefähr gleich. Sie sind bei Kleinkindern nicht mehr oder weniger auffällig als bei größeren Kindern oder Erwachsenen. Die viralen und bakteriellen Formen sind für Menschen jeden Alters extrem ansteckend. Besonders gefährdet sind all diejenigen, die ihre Zeit mit größeren Gruppen zum Beispiel in Büros und Klassenzimmern verbringen.

Virale Konjunktivitis

Die virale Form der Bindehautentzündung ist am häufigsten und macht etwa 80 % aller Fälle aus. Sie wird meist durch die gleichen Arten von Viren verursacht, die saisonale Erkältungen und Grippe hervorrufen, so dass sie häufig zusammen mit ihnen oder einer anderen Infektion der oberen Atemwege auftritt. Die Symptome dauern in der Regel zwischen einer und zwei Wochen an. Eine virale Bindehautentzündung ist jedoch schon ansteckend, bevor Symptome auftreten.

Diese können in einem Auge, in beiden Augen oder erst in einem Auge und dann in beiden Augen auftreten. Dazu gehören:

• Rosa oder rosarote Augen

• Brennende Augen

• Fremdkörpergefühl

• Juckende Augen

• Tränende Augen

• Wässriger, dünner Ausfluss

• Kleine, weißliche Beulen (Lymphfollikel genannt) an den inneren Augenlidern

• Lichtempfindlichkeit

Bakterielle Konjunktivitis

Diese Form der Bindehautentzündung wird durch eine ansteckende bakterielle Infektion verursacht. Sie tritt oft zusammen mit einer Ohrenentzündung auf. Die Symptome können ein bis zwei Wochen anhalten, in der Regel werden sie aber innerhalb von etwa einer Woche abklingen. Eine Behandlung mit Antibiotika kann die Symptome schneller abklingen lassen.

Die bakterielle Konjunktivitis kann eines oder beide Augen betreffen. Ihre Symptome sind tendenziell auffälliger als bei viralen oder allergischen Formen. Dazu gehören:

• Rote Augen

• Brennendes oder stechendes Gefühl in den Augen

• Fremdkörpergefühl

• Augenschmerzen

• Klebriger, gelber oder grün-gelber Ausfluss

• Zusammenkleben der Augenlider, besonders nach dem Aufwachen

• Kleine, weißliche Beulen (Lymphfollikel) oder rosa Beulen (Papillen) an den inneren Lidern

• Verschwommenes Sehen 

• Leichte Lidschwellungen

Allergische Konjunktivitis

Eine allergische Bindehautentzündung kann durch überall vorhandene Allergene verursacht werden. Sie betrifft beide Augen und tritt meist zusammen mit anderen typischen Allergiesymptomen auf. Diese Form der Bindehautentzündung ist nicht ansteckend und verschwindet von selbst, sobald man den Allergenen nicht mehr ausgesetzt ist. Rezeptfreie Augentropfen oder spezielle Behandlungen können helfen, die Symptome zu lindern.

Zu den Symptomen der allergischen Konjunktivitis gehören:

• Stark juckende Augen

• Rote Augen

• Übermäßiges wässern und tränen

• Kleine, rosa Beulen (Papillen) an den inneren Augenlidern

• Geschwollene Lider

Symptome weiterer Formen von rosa Augen

Neben viraler, bakterieller und allergischer Konjunktivitis gibt es weitere Formen von Bindehautentzündungen. Sie zeigen die meisten der genannten Symptome in unterschiedlichem Ausmaß. Es gibt allerdings ein paar bemerkenswerte Unterschiede.

Reizkonjunktivitis bezeichnet Bindehautentzündungen, die durch äußere Reizstoffe verursacht werden. Dazu gehören die chemische, toxische und die Riesenpapillenkonjunktivitis.

Chemische Konjunktivitis, z. B. verursacht durch Chemikalien-Spritzer oder -Dämpfe, Schmutz oder Rauch kann:

• viel schmerzhafter sein, je nach Chemikalie, die in die Augen gelangt ist

• stärkere Schwellungen verursachen

• Sehstörungen hervorrufen

Toxische Konjunktivitis, meist verursacht durch die Langzeitanwendung bestimmter verschreibungspflichtiger Augentropfen kann:

• mit leichten Symptomen beginnen, die über Wochen oder Monate stärker werden

• zusammen mit kleinen, weißlichen Beulen auf der Sklera (weißer Teil des Auges) und dem inneren Lid auftreten

Riesenpapillenkonjunktivitis, verursacht durch ständige Reibung des Lids, das sich über ein Objekt im Auge bewegt, z. B. eine Kontaktlinse, eine Naht oder eine Prothese:

• entwickelt sich im Gegensatz zu den meisten anderen Formen von Bindehautentzündung in Etappen

• beginnt mit leichter „Körnung“ und Unbehagen und schreitet fort zu Schmerzen, Ausfluss und Kontaktlinsenunverträglichkeit

• zeigt sich mit kleinen, rosafarbenen Beulen (Papillen) auf dem oberen inneren Lid, die allmählich größer werden – von 0,3 mm bis 2 mm – und an Zahl zunehmen

• tritt am häufigsten beim Tragen normaler weicher Kontaktlinsen und am seltensten bei Tageslinsen auf

Symptome der rosa Augen im Frühstadium

Die Symptome von Konjunktivitis unterteilen sich in der Regel nicht in ein Früh- und Spätstadium. Die bakterielle Bindehautentzündung hat eine kürzere Inkubationszeit als die virale, die Symptome treten jedoch bei beiden Varianten sofort auf. Sie können sich jedoch etwas verschlechtern, bevor sie abklingen.

Die meisten Fälle von Bindehautentzündungen tauchen praktisch „über Nacht“ auf, es kann jedoch Ausnahmen geben. So können die Symptome einer Reizkonjunktivitis je nach Ursache sofort oder erst im Laufe der Zeit auftreten.

Ist eine Bindehautentzündung ein Symptom von COVID-19?

Rosa Augen können ein Symptom von COVID-19 sein, sind hier aber eher selten. COVID-19 kann sich über die Augen verbreiten und eine virale Bindehautentzündung verursachen. Andere Viren und Bakterien sind allerdings viel häufiger ursächlich.

Wenn Sie vermuten, dass Sie COVID-19 haben oder hatten und Symptome einer Bindehautentzündung zeigen, sollten Sie Ihren Augenarzt informieren.

Wie Sie Ihre Symptome lindern können

Nachdem Ihr Arzt festgestellt hat, welche Form von Bindehautentzündung Sie haben, können Sie beginnen, Ihre Symptome zu Hause zu lindern.

Warme und kühle Kompressen können helfen, Schwellungen zu reduzieren und Brennen oder Stechen zu lindern. Freiverkäufliche befeuchtende Augentropfen können ebenfalls zur Linderung beitragen. Antihistaminika-Augentropfen helfen Ihnen bei den Symptomen einer allergischen Bindehautentzündung.

Verwenden Sie niemals "natürliche" Arzneimittel für rosa Augen, ohne vorher mit Ihrem Augenarzt gesprochen zu haben. Einige von ihnen können ohne die richtige Anleitung gefährlich sein.

Im Falle einer bakteriellen Konjunktivitis kann Ihnen der Arzt antibiotische Augentropfen verschreiben. Auch antivirale Medikamente kann er Ihnen im Bedarfsfall verordnen.

Vereinbaren Sie einen Termin mit Ihrem Augenarzt

Wenden Sie sich immer dann an Ihren Augenarzt, wenn Ihre Augen gereizt sind oder sich Ihr Sehvermögen verändert. Die meisten Fälle von rosa Augen sind harmlos und klingen von selbst wieder ab, einige können jedoch ziemlich ernst werden und eine Behandlung erfordern. Diagnostizieren Sie am besten weder bei sich noch bei Ihrem Kind selbst, welche Form von Bindehautentzündung Sie haben.

Konjunktivitis-Symptome können zudem mit den Symptomen weiterer, schwerwiegenderer Augenerkrankungen identisch sein. Umso wichtiger ist es, einen Augenarzt aufzusuchen und sicherzustellen, dass Sie eine genaue Diagnose und eine geeignete Behandlung erhalten.

Seite veröffentlicht in Dienstag, 13. Juni 2023

Seite aktualisiert in Dienstag, 20. Juni 2023

Medizinisch überprüft in Montag, 29. August 2022