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COVID-19: Ansteckung über die Augen?

Frau mit chirurgischer Maske, für die Prävention des Coronavirus

Unsere Augen könnten eine wichtige Rolle bei der Verbreitung und Prävention der weltweiten COVID-19-Pandemie spielen, so Augenärzte und Gesundheitsexperten.

Um Ihr persönliches Risiko, an COVID-19 zu erkranken, zu verringern, vermeiden Sie es, Ihre Augen, Nase und Mund mit ungewaschenen Händen zu berühren. Schleimhäute (Membranen, die die verschiedenen Hohlräume im Körper auskleiden), sind am anfälligsten für die Übertragung des Virus.

Um eine unwissentliche Ansteckung anderer mit dem Coronavirus zu vermeiden, wird empfohlen, dass auch Personen, die keine aktiven Anzeichen der Krankheit zeigen, in der Öffentlichkeit Mund-Nasen-Schutzmasken tragen.

Mund-Nasen-Schutzmasken können die Ausbreitung des Coronavirus bei Menschen verringern, die keine Symptome des Virus haben. Gesichtsmasken schützen jedoch nicht die Augen, so Dr. Deborah Birx, Koordinatorin für Coronavirus-Maßnahmen in den Vereinigten Staaten.

Was hat das neue Coronavirus mit Ihren Augen zu tun?

Wie bei fast allen Viruserkrankungen können bei einer Infektion mit dem Coronavirus die Augen unter bestimmten Umständen beteiligt sein.

Es wird vermutet, dass sich das Coronavirus von Mensch zu Mensch hauptsächlich durch „Atemtröpfchen“ in der Luft verbreitet. Sie entstehen, wenn jemand hustet oder niest, ähnlich wie bei der Verbreitung des Grippevirus. Diese Tröpfchen können im Mund oder in der Nase von Personen landen, die sich in der Nähe befinden, oder möglicherweise in die Lunge eingeatmet werden. 

Atemtröpfchen können auch in Ihre Augen gelangen, wenn Sie Ihr Gesicht und dann Ihre Augen mit ungewaschenen Händen berühren.

Medizinexperten sind sich nicht sicher, ob sich jemand mit diesem Virus anstecken kann, indem er eine Oberfläche oder einen Gegenstand anfasst, z.B. einen Tisch oder eine Türklinke, auf der sich das Coronavirus befindet, und dann den Mund, die Nase oder möglicherweise die Augen berührt.

Aus diesem Grund empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation (WHO), sich tagsüber häufig für mindestens 20 Sekunden sorgfältig die Hände mit warmem Wasser und Seife zu waschen.

Arzt glaubt, dass er sich durch seine Augen mit COVID-19 infiziert hat

Der Atemwegsspezialist der Peking University, Wang Guangfa, glaubt, dass er sich COVID-19 zugezogen haben könnte, während er bei der Behandlung von Patienten in chinesischen Gesundheitskliniken keinen Augenschutz trug. Medizinische Experten sagen jedoch, dass dies zwar möglich, aber eher unwahrscheinlich sei.

Wang berichtete, dass sich sein linkes Auge danach entzündet habe, gefolgt von Fieber und einer Schleimansammlung in seiner Nase und seinem Rachen. Anschließend wurde bei ihm COVID-19 diagnostiziert.

Dr. Jan Evans Patterson, Professor für Medizin und Pathologie in der Abteilung für Infektionskrankheiten der Long School of Medicine am University of Texas Health Science Center in San Antonio, USA, bestätigt, dass ein Szenario wie das von Wang möglicherweise eintreten könnte.

In Wangs Situation, so sagt er, könnten Atemtröpfchen von einer infizierten Person die Augen oder andere Schleimhäute erreicht haben.

Im Allgemeinen ist die Übertragung von COVID-19 jedoch mit so vielen Unbekannten verbunden, dass es „plausibel, aber unwahrscheinlich“ sei, dass es durch Hand-zu-Augen-Kontakt übertragen wird, sagt Dr. Stephen Thomas, Leiter der Abteilung für Infektionskrankheiten an der SUNY Upstate Medical University in Syracuse, New York (USA). 

Brillen können einen gewissen Schutz vor der Übertragung des Coronavirus bieten

Die American Academy of Ophthalmology empfiehlt Kontaktlinsenträgern, vorübergehend auf eine Brille umzusteigen, um ihr Risiko zu verringern, sich mit dem COVID-19 Virus zu infizieren, der die potenziell tödlich verlaufende Atemwegserkrankung verursachen könnte.

Kontaktlinsenträger berühren ihre Augen öfter als Brillenträger, so die Academy of Ophthalmology.

Die American Optometric Association sagt jedoch, dass Kontaktlinsen sicher sind, solange der Träger die Anweisungen zur Linsenpflege befolgt.

Brillen und Sonnenbrillen bieten keinen vollständigen Schutz vor Atemtröpfchen, die in Ihre Richtung gelangen. Eine Schutzbrille, die die Seiten und den Bereich um die Augen herum schützt, kann nach Ansicht von Gesundheitsexperten einen besseren Schutz bieten.

Die WHO empfiehlt ausdrücklich eine Schutzbrille für Personen, die regelmäßig Menschen mit COVID-19 pflegen.

Coronavirus und Bindehautentzündung

Patienten, die sich mit dem neuen Coronavirus infiziert haben, können Symptome im Bereich der Augen haben.

Bindehautentzündung ist eine Entzündung der Membran, die die Innenseite der Augenlider und den weißen Teil des Auges bedeckt (Sklera). Die Bindehautentzündung zeigt sich häufig als ein infiziertes, rotes, „feuchtes und tränendes“ Auge.

Eine virale Bindehautentzündung tritt bekanntlich bei Infektionen der oberen Atemwege (Erkältung, Grippe usw.) auf und kann ein Symptom von COVID-19 sein. Eine aktuelle Studie über Krankenhäuser in China, die im The New England Journal of Medicine veröffentlicht wurde, stellt eine „Bindehautstauung“ oder rote, infizierte Augen bei neun von 1.099 Patienten (0,8 %) mit einer bestätigten Diagnose des Coronavirus fest.

Eine Studie im The Journal of Medical Virology mit 30 Patienten, die wegen COVID-19 ins Krankenhaus eingeliefert wurden, hatte nur bei einem Patienten eine Bindehautentzündung diagnostiziert. Basierend auf diesen Informationen ist das Auftreten einer Bindehautentzündung selten.

Darüber hinaus ist das Risiko einer Übertragung des neuen Coronavirus durch Tränen gering, laut einer neuen Studie, die in Ophthalmology veröffentlicht wurde. Forscher testeten dazu Tränenproben, die von Patienten mit COVID-19 in Singapur entnommen wurden.

Was ist Coronavirus?

Berichte über ein neues Coronavirus (SARS-CoV-2, welches COVID-19 verursachen kann) tauchten erstmals Ende Dezember 2019 in Wuhan, China, auf. 

Coronaviren sind eine Gruppe von häufigen Viren. Einige betreffen nur Tiere (wie Fledermäuse, Katzen, Kamele und Rinder), während andere auch Menschen betreffen, so die U.S. National Library of Medicine.

COVID-19 kann Krankheiten auslösen, die so geringfügig sind wie eine Erkältung, aber auch Folgeerkrankungen wie Bronchitis, Lungenentzündung und Nierenversagen. Die schwersten Fälle können lebensbedrohlich sein. Es handelt sich bei COVID-19 um den siebten bekannten Typ des Coronavirus, so die US-Zentren für Krankheitskontrolle und -prävention (CDC).

Wie ansteckend ist das neue Coronavirus?

COVID-19 ist hochansteckend, aber es ist immer noch unklar, wie es sich in dieser Hinsicht mit der gewöhnlichen Grippe vergleichen lässt.

Wenn eine Person COVID-19 hat, kann sie laut CDC für einen längeren Zeitraum ansteckend sein, als wenn sie eine Grippe hätte.

Beide Krankheiten werden von Mensch zu Mensch durch Tröpfchen in der Luft von einer infizierten Person übertragen, die hustet, niest oder spricht. Aber es gibt einen möglichen Unterschied: COVID-19 könnte sich über die Luft verbreiten, was bedeutet, dass winzige Tröpfchen, die in der Luft verbleiben, bei anderen Krankheiten auslösen können, selbst wenn die kranke Person nicht mehr in der Nähe ist, so Johns Hopkins Medicine.

Das Coronavirus kann jeden treffen. Glücklicherweise werden die meisten Menschen wieder gesund. Der amerikanische Schauspieler Tom Hanks und der britische Premierminister Boris Johnson sind nur zwei der bekannten Personen, die sich mit dem Coronavirus infiziert haben und wieder genesen sind.

"Es ist schwer, die Worte zu finden, um meine Dankbarkeit gegenüber dem Nationalen Gesundheitsdienst für die Rettung meines Lebens auszudrücken", twitterte Johnson. "Die Bemühungen von Millionen von Menschen in diesem Land, zu Hause zu bleiben, sind es wert. Gemeinsam werden wir diese Herausforderung bewältigen, wie wir in der Vergangenheit so viele Herausforderungen bewältigt haben."

Was sind die Symptome des neuen Coronavirus?

Die Symptome von COVID-19 umfassen eine leichte bis schwere Atemwegserkrankung, die mit Fieber, Husten und Atembeschwerden einhergeht, laut WHO. Weitere Symptome sind eine laufende Nase, Halsschmerzen und Kopfschmerzen.

Einige haben einen Verlust des Geschmacks- oder Geruchssinns als frühes Zeichen gemeldet – noch bevor andere Symptome des Coronavirus aufgetreten sind.

Die Pflegekräfte eines Pflegeheims in Kirkland, Washington, berichteten dem CNN, dass „rote Augen“ ein häufiges Symptom unter den Duzenden Patienten waren, die dort verstarben. Seattle war der ursprüngliche Hotspot der Coronavirus-Fälle in den USA, und das Pflegeheim befand sich im Epizentrum des Ausbruchs.

Die meisten Menschen entwickeln nur leichte Symptome. Aber einige Menschen, in der Regel Menschen mit einer anderen Vorerkrankung, entwickeln schwerwiegendere Symptome, darunter eine Lungenentzündung, die tödlich verlaufen kann.

Die Symptome treten normalerweise zwei bis 14 Tage auf, nachdem jemand dem Virus ausgesetzt war.

Wie wird COVID-19 diagnostiziert?

Fachleute des Gesundheitswesens diagnostizieren das Coronavirus durch Laboruntersuchungen von Atem- oder Blutproben.

Gibt es einen Impfstoff oder eine Behandlung für das neue Coronavirus?

Mit Stand vom 10. Februar 2021 sind mindestens zwei COVID-19-Impfstoffe (hergestellt von den Pharmaunternehmen Pfizer und Moderna) für den internationalen Einsatz kommerziell verfügbar und mehr als 170 potenzielle Impfstoffe befinden sich nach Angaben der globalen Impfstoffallianz Gavi in klinischen Studien.

Wie können Sie das Risiko einer Coronavirus-Infektion verringern?

Zu den von der CDC empfohlenen Schritten zur Verhinderung von Krankheiten durch das neue Coronavirus gehören:

Reinigen Sie regelmäßig Ihre Hände

  • Waschen Sie Ihre Hände oft mit Seife und Wasser für mindestens 20 Sekunden, besonders nachdem Sie sich an einem öffentlichen Ort aufgehalten haben oder nachdem Sie sich die Nase geputzt, gehustet oder geniest haben.

  • Vermeiden Sie es, Ihre Augen, Nase und Mund zu berühren, insbesondere mit ungewaschenen Händen.

Senken Sie Ihr Gefährdungsrisiko

  • Vermeiden Sie engen Kontakt mit kranken Personen.

  • Bleiben Sie zu Hause, wenn Sie krank sind – außer, um medizinische Versorgung zu erhalten.

Husten und Niesen abdecken

  • Mund und Nase mit einem Taschentuch bedecken, wenn Sie husten oder niesen oder die Innenseite des Ellenbogens benutzen.

  • Entsorgen Sie benutzte Taschentücher im Papierkorb.

  • Waschen Sie Ihre Hände sofort mit Wasser und Seife für mindestens 20 Sekunden nach dem Husten oder Niesen.

  • Tragen Sie eine Gesichtsmaske in der Öffentlichkeit, die Ihren Mund und Ihre Nase bedeckt.

Oberflächen reinigen und desinfizieren

Aktuelle Nachweise deuten darauf hin, dass das neuartige Coronavirus auf Oberflächen aus verschiedenen Materialien stunden- bis tagelang lebensfähig bleiben könnte, berichtet die CDC. Die Reinigung sichtbar verschmutzter Oberflächen mit anschließender Desinfektion ist eine bewährte Maßnahme zur Prävention von COVID-19 und anderen viralen Atemwegserkrankungen in Haushalten und kommunalen Einrichtungen.

Wie man sich anzieht, um die Verbreitung von COVID-19 zu begrenzen

Tragen Sie immer einen Mund-Nasen-Schutz, wenn Sie sich auf den Weg zum Lebensmittelgeschäft machen, mit dem Hund spazieren gehen oder joggen oder wenn Sie sich an öffentlichen Orten aufhalten. Er muss nicht gut aussehen, er muss nur helfen, die Übertragung des Virus zu verhindern.

Dies gilt selbst dann, wenn Sie keine Symptome einer COVID-19-Erkrankung haben, da es möglich ist, dass Sie sich mit dem Virus infizieren und noch keine Anzeichen oder Symptome der Krankheit verspüren.

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