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Augenlid-Dermatitis: Ursachen, Symptome und Behandlung

Frau mit Augenliddermatitis

Wenn Ihre Lider jucken, brennen, sich rot färben oder schuppig werden, haben Sie womöglich eine Augenlid-Dermatitis. Diese nicht ansteckende Hauterkrankung ist auch als Augenlid-Ekzem bekannt. Wenn diese Art von Reizung auftritt, haben Betroffene meist den starken Drang, ihre Lider zu reiben oder zu kratzen. Das kann die Augenoberfläche gefährden. 

Am besten gehen Sie zu Ihrem Augenarzt und finden gemeinsam mit ihm die Ursache. Ihre Lider sind das Einzige, was zwischen Ihren Augäpfeln und der Außenwelt steht. Es ist wichtig, sie gesund zu erhalten, um Ihr Augenlicht zu schützen. 

Grundlagenwissen

Ihre Lider sind komplexe Körperteile, die hauptsächlich aus Muskeln, Fett, Nerven und Blutgefäßen bestehen – bedeckt von einer dünnen Hautschicht namens Epidermis. Dermatitis ist der Begriff für die Reizung dieser äußeren Hautschicht. 

Die Haut an den Lidern ist dünner als die Haut am Rest des Körpers und mit einer Vielzahl von Blutgefäßen durchzogen. Allein diese Faktoren machen die Lider anfälliger für Reizungen. 

Der spezifische medizinische Fachausdruck für die hier beschriebene Reizung lautet periokuläre (oder periorbitale) Dermatitis: „Perio“ bedeutet im Lateinischen „um“; okular und orbital beziehen sich auf die Augäpfel und die Augenhöhlen. 

Die Symptome der Augenlid-Dermatitis

Zu den Symptomen der Augenlid-Dermatitis gehören: 

  • Jucken

  • Brennen

  • Schwellung

  • Rötung 

  • Schuppige Haut an den oberen und unteren Lidern und um die Augen herum

  • Verdickte oder faltig wirkende Haut im Augenbereich 

Kontaktdermatitis im Vergleich zu atopischer Dermatitis

Augenlid-Dermatitis zeigt sich meistens in zwei Schlüsselvarianten: 

Kontaktdermatitis 

Bei der Kontaktdermatitis können Substanzen – flüssig, fest oder gasförmig – bei Berührung der Lider die Störung auslösen; dazu gehören:

  • Reizstoffe – Substanzen, die eine Veränderung der Hautoberfläche verursachen 

  • Allergene – Substanzen, die eine allergische Reaktion im körpereigenen Immunsystem auslösen 

Atopische Dermatitis

Die häufigste Form des Ekzems, die atopische Dermatitis, braucht keinen direkten Kontakt mit Allergenen oder Reizstoffen. Stattdessen wurde sie oft vererbt oder tritt aufgrund einer Störung des Immunsystems auf. Wenn bestimmte Stoffe in den Körper gelangen, können sie eine allergische Reaktion hervorrufen, die sich auf der Haut in Form von Dermatitis-Symptomen zeigt. 

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Ursachen von Augenlid-Dermatitis

Die Inhaltsstoffe von Eyeliner und Lidschatten sowie die in einigen Parfüms verwendeten Aromen sind häufige Ursachen für Augenlid-Dermatitis-Schübe, also die Zeiten, in denen die Symptome schlimmer als gewöhnlich sind. 

Die Verwendung von Make-up könnte einer der Gründe dafür sein, dass etwa 80–90 % der Menschen, die an Augenlid-Dermatitis erkranken, Frauen sind. Neben Kosmetika sind hier einige der häufigsten Auslöser von Augenlid-Dermatitis aufgeführt:

  • Seifen und Waschmittel

  • Chemikalien wie Chlor in den Schwimmbrillen von Schwimmern und Tauchern  

  • Hautpflegemittel, die bei sensibler Haut Brennen oder Juckreiz verursachen

  • Schädliche Gase in der Industrie

  • Substanzen, die feuchte Oberflächen austrocknen sollen; diese werden manchmal „hydrophob“ genannt, was "wasserabstoßend" bedeutet

  • Extreme Hitze oder Feuchtigkeit mit sowohl sehr hohen als auch sehr niedrigen Luftfeuchtigkeitswerten

  • Reiben und Kratzen an den Lidern

  • Medikamente wie Neomycin, ein Antibiotikum, das durch Bakterien verursachte Hautinfektionen heilt

  • Duftstoffe von Lufterfrischern, Nagellack, Farbe oder Klebstoff in der Luft 

  • Allergene wie Pollen, Tierhaare und Hausstaubmilben

Dies kann natürlich nur eine unvollständige Liste sein. Alles, was die Haut reizt, sei es durch Kontakt oder durch eine allergische Reaktion, kann einen Schub von Augenlid-Dermatitis hervorrufen. 

Wie behandeln Ärzte Augenlid-Dermatitis?

Ärzte haben bei Augenlid-Dermatitis in der Regel keine großen Schwierigkeiten, eine Diagnose zu stellen. Das Problem besteht eher darin, die Ursache dafür festzustellen, damit sie mit der Behandlung beginnen können.

Dazu müssen die Ärzte viele Fragen klären, angefangen bei der Patientengeschichte. Es werden so viele Fakten über Ihren Beruf, Ihrer Familie, Ihre Gewohnheiten, Ihr Zuhause, Ihrer Freunde, kurz: Ihr Leben wie möglich benötigt. Es ist unabdingbar, dass Sie Ihrem Arzt so viel wie möglich über sich selbst erzählen, damit alle denkbaren Auslöser ein- oder ausgeschlossen werden können. 

Wenn Sie bereits eine sensible Haut haben, ist es wahrscheinlicher, dass Sie an einer Dermatitis erkranken. Es könnte sogar etwas in Ihren Genen liegen, das Sie anfälliger für einen Schub macht. Auch Ernährung und Bewegung können eine Rolle spielen. Wenn Sie ein Jogger oder Kickboxer sind oder jemand, der ein intensives Aerobic-Training absolviert und Heuschnupfen hat, könnten Sie das Allergen womöglich beim Sport einatmen.

Des Weiteren können Ärzte die Ursache einer Augenlid-Dermatitis eingrenzen, indem sie den Patienten mehrere Tage lang eine kleine Menge des vermuteten Reizstoffs – zum Beispiel Lidschatten – auf den Unterarm oder einen anderen Bereich sensibler Haut auftragen zu lassen. Wenn auch dort Dermatitis-Symptome auftreten, ist das Rätsel wahrscheinlich gelöst.   

Prävention

Sobald die Ursache feststeht, kann die einfachste Behandlung der völlige Verzicht auf den Kontakt mit der reizenden Substanz sein. Das bedeutet zum Beispiel kein Augen-Make-up, bis die Dermatitis abgeklungen ist.

Topische Kortikosteroide

Es ist jedoch nicht immer so einfach. Vielleicht benötigen Sie eine Behandlung mit Medikamenten, sogenannten topischen Kortikosteroiden, die die Entzündung kurzfristig lindern können. Ihr Arzt wird Sie dann darauf hinweisen, dass diese Mittel nicht langfristig angewendet werden sollten, da sie unerwünschte Nebenwirkungen haben können. 

Topische Creme

Ihr Arzt kann Ihnen auch eine topische Creme gegen Augenlid-Dermatitis empfehlen. Sie kann zwar weniger wirksam als Kortikosteroide sein, hat jedoch weniger Nebenwirkungen. 

Wie verhindert man Augenlid-Dermatitis am besten? 

Die meisten Fälle von Augenlid-Dermatitis klingen nach etwa 30 Tagen Behandlung ab. Wenn der Schub abgeklungen ist, kann meist mit der Vermeidung des entsprechenden Reizstoffes vorgebeugt werden.

Hier sind einige Tipps, um Augenlid-Dermatitis in Zukunft zu vermeiden:

  • Widerstehen Sie dem Bedürfnis, Ihre Augenlider zu reiben oder zu kratzen. 

  • Vermeiden Sie das Berühren Ihrer Augenlider mit schmutzigen Händen oder Fingern – daran könnten sich Reizstoffe befinden. 

  • Wenn Sie Ihr Gesicht waschen (besonders im Augenbereich), verwenden Sie sauberes Wasser oder eine Reinigungscreme für sensible Haut.

  • Tragen Sie einen Augenschutz (Wrap-around-Brillen oder -Schutzbrillen), um Reizstoffe von Ihren Augenlidern fernzuhalten.

Fragen Sie Ihren Arzt nach Broschüren und weiteren Informationen darüber, wie man einer Augenlid-Dermatitis vorbeugt. 

Muss man bei Augenlid-Dermatitis einen Arzt aufsuchen? 

Wenn Sie bemerken, dass die neue Seife oder das neue Make-up ihre Augenlider rötet oder es juckt, beenden Sie die Verwendung sofort. Wenn die Reizung dann abklingt, ist alles erledigt.

Leider sind viele Fälle schwieriger zu lösen, weil die Ursache nicht so klar ist. Wenn Sie glauben, dass Sie eine Augenlid-Dermatitis haben, kontaktieren Sie einen Augenarzt und lassen Sie die Symptome professionell bewerten und behandeln.

Alles, was ein unangenehmes Gefühl an Ihren Lidern verursacht, kann zu weiteren Störungen führen. Deshalb sollten Sie einen Termin vereinbaren, wenn eine Augenlid-Dermatitis Sie stört oder Ihre Sehkraft beeinträchtigt.  

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