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Sjögren-Syndrom: Ursachen, Symptome und Behandlung

Sjögren-Syndrom

Das Sjögren-Syndrom ist eine Autoimmunkrankheit. Sie greift die Drüsen, die dafür verantwortlich sind, Augen, Mund und andere Körperteile vor dem Austrocknen zu bewahren an und zerstört sie.

Deshalb sind trockene Augen ein weitverbreitetes Symptom des Sjögren-Syndroms.

Wie häufig das Sjögren-Syndrom weltweit auftritt, weiß man nicht genau. Deutschte Forscher schätzen, dass es bei etwa 0,2 Prozent der Erwachsenen vorkommt. Im Rahmen ihrer Studie ermittelten sie, dass Frauen etwa zwanzigmal häufiger von der Krankheit betroffen sind als Männer.

Da die Symptome des Sjögren-Syndroms denen anderer Krankheiten ähneln, wird die Erkrankung laut der Siogren's Syndrome Foundation oft übersehen oder falsch diagnostiziert. Laut Organisation dauert es im Durchschnitt 2,8 Jahre, bis die exakte Diagnose feststeht.

Ursachen des Sjögren-Syndroms

Das Sjögren-Syndrom ist eine der häufigeren Autoimmunerkrankungen. Bei diesen Krankheiten greifen die weißen Blutkörperchen eines Menschen sein eigenes Gewebe und seine Organe an und schädigen sie.

Es ist nicht eindeutig geklärt, warum abnorme Immunantworten entstehen und körpereigenes Gewebe zerstören. Normalerweise erkennt unser Immunsystem unsere eigenen Körperzellen als "harmlos" und wird nur aktiv, um "fremde" Substanzen oder schädliche Organismen wie etwa Viren zu bekämpfen und zu vernichten.

Abnorme Immunreaktionen können vererbt werden oder mit früheren viralen und bakteriellen Infektionen zusammenhängen.

Das Sjögren-Syndrom kann allein auftreten (primäres Sjögren-Syndrom) oder zusammen mit anderen Autoimmunerkrankungen wie rheumatoider Arthritis, Lupus, Zöliakie oder Sklerodermie (sekundäres Sjögren-Syndrom).

Woran erkennt man, dass man das Sjögren-Syndrom hat?

Die klassischen Symptome des Sjögren-Syndroms sind trockene Augen, Mundtrockenheit, Müdigkeit und Gelenkschmerzen.

Andere Symptome sind:

  • Beschwerden beim Tragen von Kontaktlinsen

  • Trockene Nasennebenhöhlen und häufige Nasennebenhöhleninfektionen oder Nasenbluten

  • Wunde Stellen in Mund oder Rachen oder an der Zunge

  • Schwierigkeiten beim Kauen oder Schlucken

  • Trockene oder sich schälende Lippen

  • Lidrandentzündung

  • Trockene und wunde Haut

  • Muskelschmerzen ohne begleitende Schwellung

  • Vaginale Trockenheit

Zu den Augensymptomen des Sjögren-Syndroms gehören darüber hinaus verschwommenes Sehen, ein Fremdkörpergefühl und Brennen im Auge sowie Lichtempfindlichkeit.

Ihr Augenarzt kann einige Tests durchführen, um die Diagnose des Sjögren-Syndroms zu bestätigen.

Beim sogenannten Schirmer-Test wird die Spitze eines kleinen Streifens Testpapier unter Ihr unteres Augenlid geführt. Damit wird die Menge der Tränen gemessen, die Sie über einen bestimmten Zeitraum (normalerweise fünf Minuten) produzieren.

In weiteren Tests kann er zum Beispiel Ihre Tränen einfärben. Dann wird er Ihre Augen mit einem Mikroskop untersuchen, um zu sehen, wie schnell Ihre Tränen verdunsten. Außerdem erkennt er, ob eine trockenheitsbedingte Schädigung Ihrer Hornhaut oder Bindehaut aufgetreten ist.

Die Menge und Qualität des Speichels, der in Ihrem Mund produziert wird, kann ebenfalls gemessen werden. Ihr Arzt kann zudem weitere Tests, unter anderem einen Bluttest anordnen. Im Blut von Menschen mit Sjögren-Syndrom werden häufig bestimmte Antikörper gefunden.

Ein diagnostischer Test namens Sjö (Bausch + Lomb) ist ein noch sensitiveres und spezielleres Mittel zum Nachweis des Sjögren-Syndroms. Sjö prüft das Blut noch zusätzlich auf drei weitere für das Sjögren-Syndrom typische Biomarker, um eine bessere diagnostische Genauigkeit zu erreichen — so Bausch + Lomb.

Wie trockene Augen beim Sjögren-Syndrom behandelt werden

Trockene Augen durch das Sjögren-Syndrom erfordern möglicherweise eine kontinuierliche Behandlung mit künstlichen Tränen, Salben und weiteren Mitteln.

Möglicherweise benötigen Sie befeuchtende Augentropfen oder Salben, um Ihre trockenen Augen zu behandeln.

Da die Tränen von Menschen mit Sjögren-Syndrom oft zu schnell verdunsten, sind öl- oder lipidbasierte Augentropfen meist besonders hilfreich. Diese Tropfen können die Tränenverdunstung verlangsamen, so dass die Augen zwischen den Lidschlägen länger feucht bleiben.

Ihr Augenarzt wird Sie auch auf die Meibomdrüsen-Dysfunktion (MDD) untersuchen — eine der Hauptursachen für das trockene Auge durch zu rasche Verdunstung.

Hierbei sind Drüsen in den Augenlidern, die Talg in den Tränenfilm absondern entzündet und verstopft. Zudem kann sich die Menge an abgesondertem Talg verringern oder seine Qualität verschlechtern. Der Talg wird jedoch unbedingt benötigt, um die Tränen daran zu hindern zu schnell zu verdunsten. Eine erfolgreiche Behandlung der MDD kann dazu beitragen, die mit Sjögren verbundenen Beschwerden des trockenen Auges zu verringern.

Bei Schmerzen oder Entzündungen müssen Sie unter Umständen auch nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) wie Aspirin oder Ibuprofen einnehmen. Wenn Sie an einem schweren Fall von Sjögren-Syndrom leiden, kann Ihr Arzt Ihnen zudem immunsuppressive Medikamente empfehlen.

Nebenwirkungen des Sjögren-Syndroms

Da das chronisch trockene Auge eines der Hauptsymptome des Sjögren-Syndroms ist, müssen Sie dafür sorgen, dass Ihre Augen befeuchtet werden. So vermeiden Sie Schäden, die zu Narbenbildung und Infektionen des Auges führen können.

Das Sjögren-Syndrom zerstört Drüsen, die für die Befeuchtung der Augen und weiterer Körperbereiche verantwortlich sind.

Darüber hinaus kann es Mundtrockenheit verursachen, die zu Karies oder sogar zum Verlust der Zähne führen kann. Die Verwendung von Mitteln zu Befeuchtung des Mundes (künstlicher Speichel) kann erforderlich sein, um den Mund ausreichend feucht zu halten und das Schlucken zu erleichtern.

Außerdem entwickeln Menschen mit Sjögren-Syndrom mit höherer Wahrscheinlichkeit ein Lymphom. Dabei handelt es sich um einen Krebs des Lymphsystems, das weiße Blutkörperchen enthält. Diese spielen bei der Krankheitsbekämpfung eine wichtige Rolle. Die Lymphknoten können vergrößert oder geschwollen sein.

Zudem kann das Sjögren-Syndrom zu Vaskulitis (Entzündung der Blutgefäße) führen, die im gesamten Körper Probleme verursachen kann.

Schwangere Frauen, bei denen das Sjögren-Syndrom diagnostiziert wurde, sollten ihren Arzt darüber informieren. Bestimmte vom Immunsystem produzierte Proteine, die andere potenziell nützliche Proteine im Körper angreifen, können an Säuglinge weitergegeben werden.

Wie man trockenen Augen und anderen Symptomen des Sjögren-Syndroms vorbeugt

Wie man das Sjögren-Syndrom verhindern kann, ist derzeit nicht bekannt. Diese Empfehlungen können jedoch zur Linderung der Symptome beitragen:

  • Nehmen Sie mehr Flüssigkeit zu sich, insbesondere Wasser.

  • Kauen Sie zuckerfreies Kaugummi oder verwenden Sie Bonbons, um Ihren Mund zu befeuchten.

  • Verwenden Sie regelmäßig künstliche Tränen und Salben, um Ihre Augen feucht zu halten. Fragen Sie Ihren Arzt nach den besten Produkten für Ihre Bedürfnisse.

  • Verwenden Sie Spray mit Kochsalzlösung für Ihre Nase.

  • Installieren Sie einen Luftbefeuchter, um Trockenheit bei Augen, Nase, Mund und Haut zu reduzieren.

  • Informieren Sie Ihren Augenarzt über alle Medikamente, die Sie einnehmen, denn einige, so etwa Antihistaminika gegen Allergien, können Trockenheit verursachen.

  • Verwenden Sie vaginale Gleitmittel, falls erforderlich.

  • Rauchen Sie nicht und vermeiden Sie Alkohol.

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